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1. Überblick: TweetyBot und seine Produkte
TweetyBot ist ein Schweizer Unternehmen (Sitz in Arlesheim, Schweiz
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), das sich auf Lockrufelektroniken spezialisiert hat – also Geräte, die Vogellaute abspielen, um Koloniebrüter wie Schwalben und Mauersegler an neue Nistplätze zu locken
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. Die Firma entstand aus dem Bedarf, professionelle Lösungen anzubieten und improvisierte Eigenbau-Lösungen zu ersetzen
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. TweetyBot betont seine Mission, die Ansiedlung von Koloniebrütern zu unterstützen, indem ihre Geräte „bereits in mehreren Saisons erfolgreich zur Nestbesiedlung beigetragen“ haben
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. Aktuell bietet TweetyBot vor allem zwei Modelle an: den TweetyBot Mini V2 (neuestes und kleinstes Modell) und den TweetyBot Pro V4 (leistungsstärkeres Modell). Im Folgenden werden diese Produkte und ihre Merkmale ausführlich beschrieben.
1.1 TweetyBot Mini V2 – kompakt und benutzerfreundlich
Der TweetyBot Mini V2 ist das neueste Modell (Stand 2025) und wird vom Hersteller als „bisher kleinste, kompakteste und benutzerfreundlichste Lockrufelektronik“ bezeichnet
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. Es handelt sich um eine Weiterentwicklung eines früheren Mini-Modells (V1), mit Fokus auf geringer Größe und einfacher Handhabung. Einige wichtige Eigenschaften des Mini V2:
Physische Merkmale: Das Gerät misst nur etwa 102 × 113 × 50 mm (mit Montagefüßen)
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. Damit ist es deutlich kleiner als sein Vorgänger
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 und lässt sich unauffällig nahe den Nisthilfen montieren. Das Gehäuse ist robust und wettergeschützt (nach Herstellerangaben IP65 bis IP68 wasserdicht und staubdicht) – es ist „ohne Schrauben dicht“, was eine hohe Wasserfestigkeit bedeutet
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. Diese Abdichtung erlaubt den dauerhaften Einsatz im Freien bei Regen und Staub.
Stromversorgung: Der Mini V2 kann flexibel entweder über ein Netzteil (230V zu 5V DC) oder über ein Solarpanel betrieben werden
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. TweetyBot bietet ein passendes Netzteil (5V) für ca. 25 CHF sowie ein Solarpanel (6V/10W) für ca. 40 CHF optional an
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. Im Netzbetrieb reicht eine Spannung von 5V (Minimalanforderung ~4V)
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. Beim Solarbetrieb beträgt die empfohlene Mindestspannung 5V
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; das Solarpanel liefert nominell 6V – genug, um das Gerät tagsüber zu betreiben. Hinweis: Das Gerät hat einen sehr geringen Stromverbrauch (nur ca. 4 mA im Standby und rund 40 mA im Betrieb im Durchschnitt)
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, was bedeutet, dass es auch mit kleinen Solarmodulen und begrenzter Stromquelle auskommt. Der Mini V2 enthält keinen großen Akku, sondern läuft entweder direkt am Netzteil oder direkt am Solarpanel. Bei Solarbetrieb schaltet sich das Gerät daher nachts mangels Strom ab – was gewollt ist (siehe Timer-Funktion unten).
Audio und Lockrufe: Im Mini V2 ist ein qualitativ guter Visaton-Lautsprecher verbaut
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. Die Nennleistung beträgt 2 W
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 – ausreichend, um im Nahbereich der Nistplätze laut genug zu sein, ohne die Umgebung übermäßig zu stören. Die Wiedergabequalität ist wichtig, denn die Geräte sollen „Vogelrufe in guter Klangqualität“ abspielen, damit die anvisierten Vögel angelockt werden
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. Der Mini V2 kann bis zu drei verschiedene Lockruf-Tonaufnahmen speichern und wiedergeben. Üblicherweise werden artspezifische Rufe von Zielarten wie Mehlschwalben, Mauerseglern oder Alpenseglern eingesetzt. TweetyBot bietet den Mini V2 als „personalisierbar“ an – d.h. Kunden können bei der Bestellung aus vordefinierten Lockruf-Paketen wählen, z.B.: Variante A) Mauersegler + Alpensegler + Mehlschwalbe, Variante B) Mauersegler + Rauchschwalbe + Mehlschwalbe oder Variante C) eine Kombination aus Mehlschwalbe & Mauersegler
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. Diese Rufe werden auf einer Micro-SD-Karte im Gerät gespeichert (intern). Das Gerät simuliert mit diesen Rufen „besetzte Nester“, was die Ansiedlungswahrscheinlichkeit z.B. in einem Schwalbenhaus deutlich erhöht
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.
Bedienung und Funktionen: Ein herausragendes Merkmal des Mini V2 ist die einfache Bedienung über Magnete. Anstatt Schalter oder eine App zu verwenden, können Einstellungen „mit zwei Magneten von außen am Gehäuse“ vorgenommen werden
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. Durch Anhalten bzw. Verschieben eines kleinen starken Magneten an bestimmten Stellen des Gehäuses werden innenliegende Reed-Kontakte aktiviert, über die das Gerät gesteuert wird
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. Auf diese Weise kann man „Lautstärke und den abgespielten Vogelruf ganz einfach […] verändern“, ohne das wasserdichte Gehäuse zu öffnen
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. Es stehen drei Lautstärkestufen zur Auswahl und – wie erwähnt – bis zu drei verschiedene Ruf-Tracks, zwischen denen man per Magnet wechseln kann
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. Auch die Abspielzeit bzw. der Spielmodus ist konfigurierbar: Laut Website sind „die Abspielzeit [= Dauer oder Intervall] von außen ohne Werkzeug verstellbar“
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. Dies deutet darauf hin, dass das Gerät wahrscheinlich verschiedene Betriebsmodi bietet, z.B. kontinuierliche Wiedergabe oder Intervallbetrieb mit Pausen (um die Rufe natürlicher wirken zu lassen). Genauere Details dazu stehen typischerweise in der Bedienungsanleitung – wahrscheinlich kann man z.B. einstellen, ob die Rufe dauerhaft in Schleife laufen oder in bestimmten Intervallen (z.B. einige Minuten Ton, dann Pause).
Automatik (Timer): Der Mini V2 benötigt keine manuelle Zeitschaltuhr, denn er verfügt über eine automatische Tag/Nacht-Steuerung. Das Gerät „erwacht automatisch im Morgenlicht und schaltet sich bei Dämmerung ab“, sodass die Ein- und Ausschaltzeiten dem natürlichen Tagesrhythmus folgen
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. Höchstwahrscheinlich ist hierzu ein Lichtsensor (Dämmerungssensor) im Gerät verbaut, der bei ausreichendem Tageslicht den Betrieb startet und bei Einbruch der Dunkelheit stoppt. Damit imitiert TweetyBot quasi den üblichen Rat, Lockrufe von frühmorgens bis zum Abend zu spielen (siehe Abschnitt 6), ohne dass der Nutzer täglich eingreifen muss. Insbesondere beim Solarbetrieb sorgt diese Automatik elegant dafür, dass bei Dunkelheit – wenn die Zielvögel nicht aktiv sind – gar kein Strom verbraucht wird (bzw. das Panel ohnehin keinen liefert). Im Netzteil-Betrieb verhindert der Lichtsensor, dass Rufe in der Nacht gespielt würden (was weder ökologisch sinnvoll noch nachbarschaftlich wäre).
Zusammengefasst ist der TweetyBot Mini V2 ein durchdachtes, kompaktes Plug-and-Play-System zur Vogelanlockung: wetterfest, energiesparend (ca. 50% weniger Verbrauch als Vorgänger
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), leicht zu installieren und ohne Programmierung sofort einsatzbereit. Durch die Magnetsteuerung und vorkonfigurierte Rufe ist die Handhabung auch für Laien sehr einfach.
1.2 TweetyBot Pro V4 – leistungsstarkes Profi-Modell
Der TweetyBot Pro V4 ist das größere Modell im Sortiment. TweetyBot bezeichnet es als „unser leistungsstärkstes Modell“
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. Es ist derzeit (Stand 2025) allerdings ausverkauft bzw. nicht verfügbar
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 – der Shop gibt an „Für 2025 ausverkauft“ und „Out of stock“
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, was darauf hindeutet, dass in naher Zukunft keine neuen Pro V4 produziert oder geliefert werden. Dennoch lohnt ein Blick auf die Eigenschaften, auch um die Unterschiede zum Mini V2 zu verstehen:
Größe und Hardware: Konkrete Maße oder Gewichtsangaben zum Pro V4 werden auf der Website nicht explizit genannt. Da jedoch die Mini-Daten sogar auf der Pro-Seite aufgeführt wurden (möglicherweise ein Webfehler oder zur Verdeutlichung der Mini-Neuheit
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), ist anzunehmen, dass der Pro V4 deutlich größer und/oder schwerer ist als der Mini. Das Pro V4-Gehäuse dürfte ebenfalls wetterfest sein (wahrscheinlich mindestens IP65). Es ist als leistungsstärker deklariert – wahrscheinlich in Bezug auf den Sound und die Reichweite. Eventuell hat es einen kräftigeren Lautsprecher oder kann zwei Lautsprecher antreiben. Genaue technische Daten fehlen hier, aber TweetyBot erwähnt „Bluetooth“ und App-Steuerung (siehe unten), was impliziert, dass im Pro V4 mehr Elektronik verbaut ist (Bluetooth-Modul, ggf. eine größere Stromversorgung). Der Preis lag bei CHF 400.00
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, also deutlich höher als der Mini (CHF 250). Dieser Aufpreis spiegelt die Zusatzfunktionen und mögliche Mehrleistung wider.
Steuerung per App: Der Pro V4 verfügt über Bluetooth-Konnektivität und eine eigens entwickelte Smartphone-App. Damit kann man das Gerät aus bis zu 15 m Entfernung steuern
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. Laut Hersteller erlaubt die App komfortabel Einstellungen vorzunehmen. Vermutlich können damit die Lautstärke geregelt, die abgespielten Rufe ausgewählt und evtl. auch die Zeiten manuell gesteuert werden. Dies richtet sich an Nutzer, die z.B. ein Gerät an einer schwer zugänglichen Stelle (Dachfirst, hoher Mast) installiert haben – so kann man von unten oder aus einiger Entfernung konfigurieren, ohne mit Magneten hantieren zu müssen. Das Mini-Gerät hingegen unterstützt keine Smartphone-Steuerung, was aber bewusst weggelassen wurde, um Design und Zuverlässigkeit zu verbessern
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. Die Pro-App ist ein Alleinstellungsmerkmal am Markt, da die meisten Konkurrenzprodukte keine App haben. Allerdings benötigt Bluetooth direkte Nähe; >15 m Reichweite und Hindernisfreiheit sind nötig. In der Praxis reicht das z.B., um vom Boden ein Gerät am Dachfirst zu erreichen.
Lockrufe und Sound: Auch der Pro V4 dient der Wiedergabe von Vogelrufen und dürfte ähnliche Funktionalität haben wie der Mini: Mehrere Rufe speicherbar (wahrscheinlich ebenfalls 3 Tracks auf SD-Karte), Lautstärke verstellbar etc. Möglicherweise kann man über die App zwischen verschiedenen Rufen wechseln. Dass der Pro als „leistungsstärker“ gilt, könnte bedeuten, dass der Lautsprecher lauter ist oder dass eventuell ein stärkerer Verstärker verbaut wurde (ggf. >2 W Ausgangsleistung). Konkrete Werte sind leider nicht veröffentlicht. Es wird aber erwähnt, dass das Pro V4 „mit unserer eigens entwickelten Handy-App“ gesteuert werden kann
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 – das deutet darauf hin, dass TweetyBot größeren Aufwand in Software/Steuerung gelegt hat, nicht unbedingt in deutlich größeren Sound.
Energieversorgung: Wie der Mini kann der Pro V4 voraussichtlich sowohl mit Netzteil als auch mit externer 12V/6V-Solarversorgung laufen. TweetyBot bot im Shop auch „Pro V4 Ersatzteile“, was darauf hinweist, dass für den Pro z.B. Ersatzlautsprecher, -akkus oder anderes erhältlich waren
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. Im Zubehör-Shop werden aber nur allgemeine Teile (Netzteil, Solarpanel) gelistet, die wohl auch für den Pro passen
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. Vermutlich nutzt der Pro das gleiche Netzteil und Panel wie der Mini (d.h. 5–6V Eingang). Eventuell hat der Pro aber intern einen Akku oder Pufferbatterie, da bei Bluetooth dauerhafter Strom benötigt wird. Gesichert ist: auch der Pro läuft automatisch von morgens bis abends, denn TweetyBot betont allgemein, dass ihre Geräte „von Dämmerung bis Dämmerung automatisch betrieben werden, ohne dass ein manueller Timer nötig ist“
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. Man kann also annehmen, dass auch der Pro V4 entweder einen Lichtsensor besitzt oder per interner Uhr entsprechend programmiert ist.
Zielgruppe und Anwendung: Der hohe Preis und die App-Steuerung deuten darauf hin, dass der Pro V4 für professionellere Anwender gedacht ist – z.B. für Naturschutzorganisationen, größere Projekte oder sehr anspruchsvolle Standorte. Die Bluetooth-Funktion erlaubt es etwa, mehrere Pro-Geräte bequem vom Boden aus zu konfigurieren. In der Praxis hat TweetyBot aber offenbar so große Nachfrage beim Mini, dass der Pro zurückgestellt wurde (vielleicht wird er überarbeitet oder es gibt zu wenig Komponenten). Derzeit ist also der Mini V2 das Hauptprodukt für Kunden.
1.3 Weitere Produkte und Zubehör
Neben den Lockrufgeräten selbst bietet die TweetyBot-Website auch Zubehör und Ersatzteile an. Dazu gehören insbesondere:
Verschiedene Lockrufe (Audio-Files): TweetyBot verkauft „Zusätzliche Lockrufe für TweetyBot“ zum Preis von CHF 25
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. Kunden können darüber vermutlich neue/weitere Vogelstimmen erwerben, um ihr Gerät umzurüsten oder zu erweitern. Bei der Bestellung dieser Option wählt man drei gewünschte Rufarten aus (für Lockruf 1, 2, 3 jeweils z.B. Mehlschwalbe, Mauersegler, Rauchschwalbe etc. auswählbar)
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. Wahrscheinlich liefert TweetyBot dann entweder eine vorprogrammierte SD-Karte oder tauscht die Dateien entsprechend aus. Da das Gehäuse jedoch versiegelt ist, ist unklar, wie der Kunde die neuen Sounds selbst einspielen würde – vermutlich muss man das Gerät einsenden oder es wird ein Austauschdatenträger geschickt, den man in einen Slot einlegen kann. Details dazu liefert TweetyBot nicht öffentlich; der Service zeigt aber, dass der Hersteller aktiv weitere Art-Rufe bereitstellt, statt den Kunden auf sich gestellt im Internet suchen zu lassen.
Montage und Strom-Zubehör: Für Installationen mit Solar bietet TweetyBot ein 5 m Verlängerungskabel (CHF 18) an
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, um das Solarpanel flexibel montieren zu können (z.B. Panel auf dem Dach, Gerät am Nistkasten etwas abseits). Das bereits erwähnte Netzteil (USB-Netzadapter 230V->5V, wetterfest?) kostet CHF 25, und das Solarpanel 6V/10W kostet CHF 40
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. Diese Preise sind moderat – offenbar soll der Kunde die für den Betrieb nötigen Komponenten kostengünstig dazubekommen. (Zum Vergleich: ein 10W-Solarpanel kostet im Handel etwa €20-30, und ein hochwertiges Netzteil €10-20, sodass TweetyBot hier kaum Aufschlag rechnet.)
Ersatzteile: Die Webseite listet Kategorien für „TweetyBot Mini V2 Einzelteile“ und „TweetyBot Pro V4 Ersatzteil“, doch konkrete Artikel außer den genannten Zubehörteilen findet man nicht
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. Es ist denkbar, dass auf Anfrage z.B. Ersatz-Lautsprecher, Magnetsets oder Gehäuseteile erhältlich sind. Da TweetyBot noch ein junges Angebot ist, gibt es hier evtl. nur intern Lösungen.
1.4 Firmenprofil und Positionierung
TweetyBot wurde offenbar von Naturschutz-Enthusiasten gegründet, die praktische Erfahrung mit der Ansiedlung von Schwalben und Mauerseglern haben. Ihr Leitsatz: „Bei TweetyBot haben wir uns auf die Entwicklung professioneller Lockrufelektroniken spezialisiert, um die Mängel herkömmlicher, improvisierter Lösungen zu überwinden.“
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. Traditionell wurden in diesem Bereich häufig simple Mittel eingesetzt – etwa CD-Player, Handy-Klingeltöne (siehe Abschnitt 7 und 9) oder Selbstbau-Geräte aus Alarmanlagen-Verstärkern
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. TweetyBot füllt hier eine Nische, indem schlüsselfertige Geräte angeboten werden, die einfach zu bedienen sind und spezielle Funktionen (Wetterfestigkeit, Automatik) bieten, die DIY-Lösungen oft nicht haben. Die Preisgestaltung (CHF 250 für das Mini-System) zeigt, dass man ambitionierte Privatleute, Vogelschützer in Gemeinden oder Vereine als Zielgruppe hat. Zum Vergleich: Professionelle Anlagen können deutlich teurer sein (siehe Abschnitt 7). TweetyBot wirbt auch mit bereits erzielten Erfolgen (siehe Abschnitt 5), was Vertrauen in die Wirksamkeit schaffen soll. Dadurch positioniert sich das Unternehmen als kompetenter Anbieter im Naturschutzbereich, mit Spezialisierung auf Gebäudebrüter-Förderung. Der Umstand, dass ein Pro-Modell mit App existiert(e), zeigt, dass TweetyBot technologisch experimentiert und versucht, moderne Features einzubringen – wobei der Markt letztlich die einfachere, günstigere Variante (Mini) favorisiert zu haben scheint. Die Website (tweetybot.ch) und Social-Media-Auftritte (z.B. Instagram) werden in deutscher Sprache geführt
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, was darauf hindeutet, dass der Hauptmarkt der deutschsprachige Raum (Schweiz, evtl. Deutschland/Österreich) ist. Die Erfolgsgeschichten (wie SICONA aus Luxemburg, siehe unten) zeigen jedoch, dass das Produkt international Beachtung findet.
2. Funktionsweise des TweetyBot Mini V2 im Detail
In diesem Kapitel vertiefen wir einige der technischen und praktischen Aspekte der TweetyBot Mini V2 Funktionsweise, die bereits angeschnitten wurden: von der Magnetsteuerung über die Timer-Automatik bis hin zur Stromversorgung und Besonderheiten bei verschiedenen Betriebsarten. Viele dieser Punkte gelten grundsätzlich auch für den Pro V4, doch fokussieren wir auf den Mini V2 als aktuell relevantes Modell.
2.1 Magnetsteuerung und Einstellungsmöglichkeiten
Der TweetyBot Mini V2 verzichtet bewusst auf herkömmliche Schalter oder Touch-Bedienungen, um das Gehäuse komplett abdichten zu können. Die Lösung sind zwei externe Magnet-Stiftschalter (bzw. Reedkontakte im Inneren). Diese Technik ist in robusten Outdoor-Geräten verbreitet (z.B. Tauchlampen oder Wildkameras), da Magnete die Funktion eines Schalters durch das Gehäuse hindurch übernehmen. Konkret hat der TweetyBot Mini V2 an zwei Seiten je eine Stelle, an der ein beigelegter Magnet-Schlüssel angesetzt wird, um Einstellungen vorzunehmen
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.
Lautstärke einstellen: Hält oder bewegt man den Magneten an der einen Seite, schaltet das Gerät zwischen drei Lautstärkestufen um
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. Beispielsweise könnte ein kurzes Anhalten die Lautstärke um eine Stufe erhöhen, während langes Halten sie verringert – die genaue Logik wird in der Anleitung stehen. Drei Stufen erlauben es, die Lautstärke den Gegebenheiten anzupassen (kleiner Hof vs. freies Feld, Rücksicht auf Nachbarn). Eine moderate Lautstärke wird oft ausreichend sein, da die Vögel vor allem in der Nähe reagieren (siehe Abschnitt 6).
Lockruf/Track wählen: Mit dem Magneten auf der anderen Gehäuseseite kann man den abgespielten Ruftrack wechseln
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. Der Mini V2 unterstützt bis zu 3 verschiedene Tonaufnahmen, was einzigartig ist – viele einfache Geräte spielen nur einen Ruf ab. TweetyBot liefert standardmäßig je nach gewählter Variante passende Kombinationen (z.B. Mauersegler, Mehlschwalbe etc.). Angenommen das Gerät hat drei Dateien auf der SD-Karte, könnte man mit dem Magneten durch diese durchschalten (Track 1, 2, 3). So kann z.B. im Frühjahr erst der Mauersegler-Ruf genutzt werden (um diese anzulocken), später eventuell auf Mehlschwalbenrufe umgeschaltet werden, falls das Ziel gewechselt wird – alles ohne Ausbau oder Computer.
Abspielmodus/Timer: Wie bereits erwähnt, lässt sich laut Website auch die „Abspielzeit“ verstellen
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. Damit ist vermutlich der Wiedergabemodus gemeint – etwa die Länge der Ton-Schleifen oder Pausenintervalle. Es könnte z.B. drei Modi geben: (1) kontinuierliche Wiedergabe (die Rufe laufen in Dauerschleife den ganzen Tag), (2) intermittierende Wiedergabe (z.B. 10 Minuten Ruf, 10 Minuten Pause, fortlaufend) und (3) kurze Intervalle (z.B. 5 Minuten Ruf, 15 Minuten Pause). Solche Intervalle machen Sinn, um ein natürlicheres Klangbild zu erzeugen und auch um Strom zu sparen, falls Solar verwendet wird. Ein Forenbeitrag aus der Praxis erwähnt z.B., dass ein alternatives MP3 mit unregelmäßigen Stille-Perioden weniger monoton wirkt und genauso effektiv ist
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. TweetyBot hat dieses Feature vermutlich standardmäßig integriert, im Gegensatz zu stumpfem Dauerschleifen. Die Magnetsteuerung dürfte es erlauben, zwischen ein paar vordefinierten Intervall-Settings zu wechseln. Visuelle Rückmeldungen (LED-Blinken) könnten anzeigen, welcher Modus gewählt wurde.
Feedback und Kontrolle: Da das Gerät kein Display hat, arbeitet es eventuell mit LED-Signalen. Interessanterweise listet die Website Überschriften wie „Status LED 1“ und „Status LED 2“ – allerdings stand dort nur „Dies ist ein Beispieltext…wird geschrieben sobald der richtige TweetyBot hier ist.“
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. Das wirkt wie ein Platzhalter, möglicherweise geplant für Erklärungen zu LED-Anzeigen (etwa eine LED für Strom/Betriebsstatus, eine LED für Wiedergabestatus). Vermutlich zeigt das Gerät mit blinkenden LEDs an, in welchem Modus es ist oder ob der Magnetbefehl erkannt wurde. Dies erleichtert die Bedienung, damit der Nutzer weiß, was er umgestellt hat.
Die Magnetsteuerung bietet den großen Vorteil, dass der wartungsfreie Gehäuseabschluss erhalten bleibt. Nachteilig könnte sein, dass man die kleinen Magneten nicht verlieren darf und ein wenig die „Geheimfunktion“ kennen muss – aber das ist in der Anleitung beschrieben. Insgesamt wird die Einfache Bedienung von TweetyBot sehr betont: „Einfachheit geht mit Innovation – Mit zwei Magneten an beiden Seiten des Gehäuses kann die Lautstärke und der Lockruf ganz einfach […] verändert werden.“
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. Diese Lösung ist elegant und robust und erspart jegliche Verkabelung eines externen Schalters.
2.2 Timer, Dämmerungsschalter und Betrieb über Tag/Nacht
Eine Schlüsselfunktion der TweetyBot-Geräte ist die Automatik von Morgengrauen bis Abenddämmerung. Dies stellt sicher, dass die Lockrufe nur während der aktiven Zeit der Zielvögel ertönen. Koloniebrüter wie Schwalben und Segler rufen vor allem tagsüber; nachts schlafen sie (Segler fliegen nachts hoch und ruhen in der Luft, Schwalben ruhen an Schlafplätzen). Es wäre also unsinnig und sogar kontraproduktiv, nachts Rufe abzuspielen – das könnte andere nachtaktive Tiere stören oder Nachbarn verärgern, ohne den gewünschten Effekt. Der TweetyBot Mini V2 besitzt daher einen Helligkeitssensor (Dämmerungssensor). Wie durch Social-Media-Infos bestätigt: „Sie [die Lockrufelektronik] erwacht automatisch im Morgenlicht und schaltet sich bei Dämmerung ab“, wodurch die Einschalt- und Ausschaltzeiten optimal dem Tag-Nacht-Rhythmus folgen
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. Technisch dürfte im Gerät ein Fotowiderstand oder eine Fotodiode verbaut sein, die die Umgebungshelligkeit misst. Sobald ein bestimmter Lux-Wert überschritten wird (morgens), schaltet die Elektronik den Verstärker und den Player ein. Umgekehrt, wenn es abends dunkel wird, wird die Wiedergabe gestoppt bzw. das Gerät in Standby versetzt. Vorteile dieser Lösung: Man muss keinen externen Zeitschalter programmieren oder manuell ein- und ausschalten. Viele alternative Systeme erfordern externe Timer-Steckdosen oder Zeitschaltuhren, um z.B. um 21 Uhr auszuschalten
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. TweetyBot spart dem Nutzer diesen Aufwand. Zudem passt sich die Steuerung dynamisch an die Jahreszeit an – im Juni sind die Tage sehr lang, im September viel kürzer; der Lichtsensor deckt das automatisch ab. Ein weiterer Vorteil zeigt sich beim Solarmodul-Betrieb: Hier fungiert die Stromversorgung selbst als „Timer“. Wenn keine Sonne da ist, liefert das Panel ohnehin keinen Strom und das Gerät bleibt aus – das ist ein eingebauter natürlicher Timer. Allerdings kann es bei bewölktem Wetter tagsüber zu Unterbrechungen kommen, falls kein Pufferakku vorhanden ist. Der Mini V2 hat vermutlich keinen internen Akku, daher wird er bei dunklen Wolken kurz ausgehen können. Dies dürfte aber selten ein Problem sein, da kurzzeitiges Verstummen nicht schadet. Sollte es stören (z.B. in sehr wechselhaftem Aprilwetter), könnte man das Panel mit einem kleinen Akku puffern – allerdings ist das vom Hersteller nicht vorgesehen (um Kosten und Komplexität gering zu halten). Der Pro V4 könnte hier Vorteile haben, falls er einen Akku besitzt – das ist aber nicht belegt. Im Netzbetrieb (Dauerversorgung) sorgt der Dämmerungssensor dafür, dass trotz 24/7-Strom nachts nichts gespielt wird. Sollte jemand dennoch individuelle Zeiten wünschen (z.B. Mittagspause in sehr heißen Regionen, oder Stummschaltung an bestimmten Wochentagen wegen Empfindlichkeiten), könnte man immer noch zusätzlich eine Zeitschaltuhr vorschalten. Die Notwendigkeit besteht aber kaum, da die Vögel typischerweise ohnehin hauptsächlich morgens und abends reagieren (siehe Abschnitt 6), und Nachtruhe durch die Automatik gewährleistet ist.
2.3 Stromversorgung: Unterschiede zwischen Solar- und Netzbetrieb
Der TweetyBot Mini V2 ist darauf ausgelegt, flexibel mit Strom versorgt zu werden. Hier nochmals Details und praktische Hinweise:
Netzbetrieb (Netzteil): Über das 230V->5V-Netzteil kann der TweetyBot direkt am Hausstrom betrieben werden. Das Netzteil wird vermutlich über ein Standard-Hohlstecker oder Micro-USB-Kabel mit dem Gerät verbunden (Detail unbekannt, aber üblich wäre ein wasserdichter Hohlstecker). Netzbetrieb eignet sich, wenn ein Stromanschluss in der Nähe des Montageorts vorhanden ist (z.B. auf dem Dachboden, an der Fassade oder durch ein Fensterkabel). Vorteil: Stetige Energie, kein Abbruch bei schlechtem Wetter, und die Lautstärke ist potentiell konstant. Nachteil: Man muss ein Kabel verlegen; bei Außenmontage sollte das Netzteil wettergeschützt untergebracht sein.
Solarbetrieb: TweetyBot bietet ein 10-Watt-Solarmodul (6V) an, das direkt den Mini speist
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. Dieses Panel misst ca. 250 × 340 mm
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 – eine relativ kleine Platte, die aber dank des niedrigen Verbrauchs ausreicht. Es hat 6V Nennspannung, um bei guter Sonne mindestens 5V zu erreichen. Akkuspeicher: Offiziell wird keiner erwähnt. Das heißt, das Gerät läuft nur bei Tageslicht, was aber wie gesagt gewollt ist. Eine Folge: in den frühen Morgenstunden (Dämmerung) beginnt es zu spielen, sobald das Panel genug Saft liefert – das kann etwas nach Sonnenaufgang sein, je nach Ausrichtung. Am Abend verstummt es kurz vor Sonnenuntergang, wenn die Spannung unter ~5V fällt. Insgesamt deckt das aber gut den Zeitraum ab, in dem z.B. Schwalben aktiv sind (die rufen meist erst bei voller Helligkeit, nicht im Halbdunkel). Sollte mal ein Wolkenschatten die Spannung unter den Minimalwert drücken, setzt der Ruf kurz aus. Aufgrund des Integrationsprinzips (Lockrufe wirken über Wochen hinweg) ist das unkritisch. Ein Pluspunkt: Das Gehäuse hat keine Schrauböffnungen; daher muss auch kein Akku gewechselt oder gewartet werden – wartungsfrei. Das Panel lässt sich mittels mitgelieferter Halterungen befestigen (Standardbefestigung)
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. Mit dem optionalen 5m-Kabel kann man das Panel optimal zur Sonne ausrichten (z.B. auf einem Dach) und das Gerät dennoch nah bei den Nistkästen anbringen
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. Die Verkabelung sollte wetterfest verlegt werden (die Anschlussbuchse am Gerät ist vermutlich spritzwassergeschützt).
Dual-Betrieb oder Puffer: Einige Anwender könnten versucht sein, Netzteil und Solar kombiniert zu nutzen (z.B. Netzteil nachts, Solar tags). Dafür ist der TweetyBot nicht ausgelegt, und es ist auch unnötig wegen der Dämmerungsautomatik. Wer absolute Ausfallsicherheit will, könnte einfach Netzbetrieb wählen. Der Stromverbrauch ist so gering (40 mA bei 5V ≈ 0,2 W durchschnittlich), dass die Stromkosten vernachlässigbar sind.
Verbrauch und Laufzeit: Angenommen, das Gerät läuft ~15 Stunden am Tag (Sommer) aktiv, bei durchschnittlich 40 mA, dann verbraucht es rund 0,6 Ah pro Tag. Ein 10W-Panel kann an einem sonnigen Tag ~1,6 Ah @6V generieren, was ausreicht. Bei mehreren trüben Tagen könnte es Aussetzer geben, aber meist reicht das Tageslicht. Es gibt auch Erfahrungsberichte, dass selbst improvisierte kleine Solarpanels mit MP3-Playern erfolgreich Schwalbenrufe abspielen konnten (siehe z.B. HLNUG-Bericht mit solarbetriebener Lockrufanlage
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). TweetyBot hat dieses Konzept nutzerfreundlich umgesetzt.
Spannungsschutz: Die Elektronik akzeptiert Eingangsspannungen bis max. 10V
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 – das bedeutet, ein etwas höher spannendes Solarmodul (z.B. Leerlauf 8V) oder ein geladener 6V-Akku schaden nicht. Untergrenze sind 4–5V, wie erwähnt
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. Somit besteht ein Sicherheitsbereich, und auch beim Netzteil gibt es Puffer (typische USB-Adapter liefern 5.1V, was in Ordnung geht; abfallend bis 4V läuft es immer noch).
Besonderheiten Solar vs. Netz: Im Ergebnis gibt es nur wenige Unterschiede. Im Solarbetrieb wird der TweetyBot rein tageslichtgesteuert – was ideal ist. Im Netzbetrieb ist er theoretisch dauerbestromt, aber die interne Steuerung schaltet ihn ebenfalls abends aus, so dass es ähnlich ist. Im Netzbetrieb könnten Rufe vielleicht etwas lauter sein, da die Spannung stabil ist; bei kleinen Panels sinkt die Spannung evtl. geringfügig unter Last. Allerdings ist das so ausgelegt, dass es passt – 6V Panel und 5V Gerät. Eine Erwähnung wert: Andere Anbieter haben oft größere 12V-Solarsysteme mit Akkus (siehe Abschnitt 7) – das erhöht die Kosten und die Komplexität. TweetyBot hat mit 6V und ohne separaten Akku eine minimalistische, aber effektive Lösung gefunden, die den Zweck erfüllt. Für die meisten Anwendungsfälle (z.B. ein Schwalbenhaus auf einem Pfahl irgendwo) ist es ideal, keinen Stromanschluss zu brauchen. Für installationskritische Orte (Innenstadtfassade ohne Sonne) kann man immer noch das Netzteil nutzen.
2.4 MP3, SD-Karten und Austausch der Lockrufe
Der TweetyBot nutzt als Audioquelle digitale Aufnahmen (im Format MP3 oder WAV). Diese liegen auf einer MicroSD-Karte im Inneren des Geräts. Der Vorteil dieser Lösung: flexible Austauschbarkeit der Rufe und gute Klangqualität. Viele ältere Methoden setzten z.B. auf CD-Player oder auf fest verlötete Soundmodule mit limitierter Tonqualität. Mit einer SD-Karte lassen sich hochwertige Aufnahmen (z.B. 320 kBit/s MP3s oder WAV) verwenden, die sehr natürlich klingen – wichtig, um die Vögel nicht zu irritieren. Bei Kauf wird der TweetyBot mit der gewünschten Ruf-Kombination ausgeliefert. Sollte der Nutzer später andere Arten anlocken wollen (z.B. zusätzlich Rauchschwalben, oder Wechsel von Mauersegler zu Spatz – hypothetisch), kann er den Service „Zusätzliche Lockrufe“ erwerben
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. Für CHF 25 erhält man dabei vermutlich entweder fertige Audio-Dateien (Download oder per Email) und eine Anleitung zum Einspielen, oder man sendet das Gerät/Treiber ein. Da die Website jedoch explizit eine Produktauswahl mit Lockruf 1, 2, 3 bietet
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, ist es wahrscheinlich, dass sie dem Kunden eine neue SD-Karte mit den gewählten Rufen zusenden, die dieser dann selbst einlegt. Nun stellt sich die Frage: Kann der Nutzer die SD-Karte selbst erreichen? Bei IP68-Versiegelung vermutlich nicht von außen. Eventuell gibt es aber im Gerät eine gummigedichtete Serviceöffnung oder einen Kartenschacht (ähnlich wie bei Action-Cams). Sollte das nicht der Fall sein, müsste der Wechsel durch TweetyBot erfolgen. Der pragmatische Weg wäre, dem Kunden einfach eine zweite TweetyBot-Einheit zu schicken, aber das wäre teuer. Vermutlich ist also doch ein Weg vorgesehen, die Karte zu tauschen, z.B. indem man die Montagefüße abschraubt und an die Elektronik kommt. IP68 heißt nicht zwingend, dass es verklebt ist – es kann auch mittels O-Ring gedichtet sein. Im normalen Betrieb gibt es keine Notwendigkeit, die SD-Karte zu entfernen, da die vorhandenen Rufe meist ausreichen. Die Magnetsteuerung macht den Wechsel einfach. Für Technikaffine könnte es reizvoll sein, eigene Aufnahmen (z.B. lokale Dialekte der Rufe) aufzuspielen. TweetyBot erwähnt dies nicht offiziell – wahrscheinlich um die Kunden zu ermutigen, das erprobte Material zu nutzen. Ein unsachgemäßes Ändern könnte z.B. zu falscher Benennung der Dateien führen, wodurch der Magnet-Schaltalgorithmus nicht mehr funktioniert. Zusammenfassend: TweetyBot nutzt MP3/SD-Technik intern, liefert aber dem Anwender alles fertig konfiguriert. Der Nutzer muss sich nicht um das Sourcing der Vogelrufe kümmern. Zum Vergleich: In Foren suchen Leute oft nach geeigneten Mehlschwalben-MP3s
mauersegler-forum.de
 – TweetyBot nimmt diese Hürde ab. Die ausgewählten Rufe basieren auf Empfehlungen aus der Literatur: Etwa Mehlschwalben-Pärchenrufe bei Nestwahl oder Mauersegler-Nestrufe, die ein besetztes Nest signalisieren
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. Solche spezifischen Rufsequenzen gelten als besonders effektiv. TweetyBot hat vermutlich genau solche auf Lager (der SICONA-Erfahrungsbericht erwähnt z.B., dass Lockrufe erfolgreich zur Besiedlung führten
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).
2.5 Solar vs. Netzbetrieb – Besonderheiten in der Praxis
Abschließend zu diesem Kapitel noch ein paar praktische Aspekte je nach Betriebsart:
Im Solarbetrieb sollte das Panel optimal ausgerichtet sein (möglichst Südausrichtung, Neigung ~30–45°) und nicht verschattet, um maximale Laufzeit zu erzielen. Die IP65/IP68-Ausführung bedeutet, dass sowohl das Gerät als auch das Panel ohne weiteres auf einem Mast oder Dach montiert werden können – Regen schadet nicht. Das Panel muss regelmäßig von Schmutz befreit werden (Vogelkot, Laub), damit die Leistung nicht nachlässt.
Im Netzbetrieb muss das Kabel sicher verlegt werden (Kabelschellen, ggf. UV-beständiges Kabel für außen). Wenn der TweetyBot z.B. an einem Nistkasten unter einem Dachvorsprung montiert wird, kann das Kabel durch ein Fenster oder Bohrung ins Gebäudeinnere geführt werden. Wichtig: Ein Netzteil in eine dauerfeuchte Umgebung zu hängen ist nicht ratsam – daher entweder drinnen einstecken oder ein Outdoor-Netzteil verwenden. TweetyBot’s eigenes Netzteil ist vermutlich für den Indoor-Anschluss gedacht, also am besten im Trockenen lassen und nur das 5V-Kabel nach draußen führen.
Kombibetrieb: Sollte jemand das Panel anschließen und gleichzeitig das Netzteil als Backup belassen, ist Vorsicht geboten – ohne Ladeelektronik könnte das eine unkontrollierte Stromspeisung geben. Daher immer nur eine Quelle zurzeit.
Lebensdauer: Ohne mechanische Schalter und ohne Akku dürfte der Mini V2 sehr langlebig sein. Solarmodule halten oft >10 Jahre. Das einzige Verschleißteil könnte der Lautsprecher sein, der aber ein robustes Modell (Visaton, beschichtete Membran) ist. TweetyBot gibt 2 Jahre Garantie inkl. gratis Reparaturen (Versandkosten trägt Kunde)
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, was in der EU/CH Norm entspricht. Die Ausfallswahrscheinlichkeit ist gering, zumal das Gerät die meiste Zeit im Standby mit minimalem Strom verbringt.
Solar vs. Netz – Effekt auf Vögel: Beide liefern dieselbe Funktion. Es gibt keine Hinweise, dass z.B. ein leises Surren vom Netzadapter oder dergl. eine Rolle spielt – das Gerät ist im Betrieb praktisch geräuschlos außer dem Vogelgesang selbst. Der Solaransatz ist ökologisch und ermöglicht den Einsatz auch an abgelegenen Orten (Schwalbentürme auf freiem Feld, Scheunen ohne Strom). Der Netzbetrieb hingegen kann in Städten sinnvoll sein, wo man z.B. einen Swift-Caller auf dem Dachboden ans Stromnetz hängt.
Im nächsten Kapitel betrachten wir die Inhalte und Angebote der TweetyBot-Website, bevor wir dann zu Erfahrungsberichten und der generellen Wirksamkeit solcher Systeme kommen.
3. Inhalte und Angebote auf tweetybot.ch
Die Website tweetybot.ch dient sowohl als Informationsseite über Lockrufelektronik als auch als Online-Shop für die Produkte. Hier ein Überblick über die wichtigsten Bereiche der Seite und deren Inhalte:
3.1 Aufbau der Webseite und Navigation
Oben findet sich ein Menü mit Rubriken: Home, Shop, Community, Kontakt und unter More weitere Punkte wie Über uns, Rechtliches, Downloads
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. Dies zeigt, dass die Seite nicht nur Verkauf, sondern auch eine Community-Einbindung und Infos bereithält.
Die Startseite (Home) präsentiert offenbar ein Motto „Die Zukunft der Anlockung von Koloniebrütern“ (dieser Slogan ist mehrfach künstlerisch wiederholt sichtbar)
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. Hier werden die wichtigsten Vorteile der TweetyBot-Produkte in Sektionen dargestellt: z.B. einfache Stromversorgung (Solar/Netz)
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, starker Lautsprecher
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, etc. Bilder zeigen das Pro V4 mit App-Symbolik
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 sowie den Mini V2 im Einsatz
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. Es werden Kernattribute wie „Klein – deutlich kleiner als der Vorgänger“, „Energiesparend – 50% weniger Verbrauch“, „Einfach – Einstellungen mit zwei Magneten von außen“ hervorgehoben
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. Diese Sektionen sind ansprechend gestaltet, mit Bildern des Geräts (z.B. Montage an einem Schwalbenhaus-Pfosten
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). Insgesamt vermittelt die Startseite schnell, worum es geht und was TweetyBot besonders macht.
Unter „Was ist eine Lockrufelektronik“ gibt die Seite einen informativen Absatz zur generellen Idee: Eine Lockrufelektronik ist ein Abspielgerät, um Koloniebrüter (Mehlschwalben, Mauersegler, Alpensegler) anzuziehen. Sie wird nahe Kunstnestern platziert, um die natürliche Nestbesiedlung zu unterstützen
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. Es wird erklärt, dass diese Vögel soziale Tiere sind, die sich von Artgenossen-Rufen leiten lassen. Ohne solche Hilfen kann es an neuen Nistplätzen Jahre dauern, bis sie angenommen werden – mit Lockrufen lässt sich dies signifikant beschleunigen
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. Dieser Text zeigt, dass TweetyBot auch allgemeine Aufklärungsarbeit leistet und den Kontext für die Nutzung ihrer Produkte liefert. Es wird deutlich gemacht, dass gute Klangqualität wichtig ist und dass „die richtige Nutzung dieser Geräte einen signifikanten Unterschied machen kann“
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 – ein Hinweis, dass Kunden die Geräte verantwortungsvoll einsetzen sollen.
Ein „Über uns“-Bereich gibt es ebenfalls, vermutlich mit Angaben zur Firmengründung und dem Team (dies ließ sich beim Browsen aber nicht direkt öffnen, evtl. war „Über uns“ noch im Aufbau). Allerdings finden sich die wichtigen Aussagen zur Mission bereits auf der Produktseite (siehe 1.4), z.B. Spezialisierung auf professionelle Geräte
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.
Im Menüpunkt „Rechtliches“ stehen vermutlich Impressum, AGB, Datenschutz. Für uns relevant: Hier dürfte ein Impressum mit Ansprechpartner (vermutlich Jonas Schräder oder ein Team von TweetyBot – Name war in den PDFs/Links nicht offensichtlich) und rechtliche Hinweise zu finden sein. Da es sich um Naturschutztechnik handelt, gibt es wahrscheinlich keine besonderen Warnhinweise außer dem Appell, es nur für Naturschutzzwecke zu nutzen (der auch auf der Produktseite steht: „Bitte nur zu Naturschutzzwecken nutzen, nicht für Jagdzwecke“
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).
Der Bereich „Downloads“ könnte Bedienungsanleitungen oder Datenblätter bereithalten
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. Allerdings war dieser beim Test nicht abrufbar – eventuell in Planung. Möglicherweise sollen dort in Zukunft PDFs wie der SICONA-Erfahrungsbericht oder Handbücher zum Download angeboten werden.
3.2 Der Shop: Produkte, Varianten und Preise
Der Online-Shop ist zentraler Bestandteil, über den man TweetyBot-Produkte bestellen kann. Im Shop sind folgende Kategorien definiert
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:
Lockrufelektroniken – hierunter fallen die eigentlichen Geräte (Mini V2, Pro V4).
Ersatzteile & Zubehör – hier alle zusätzlichen Artikel (Kabel, Netzteil, Solarpanel, zusätzliche Rufe).
Lockrufe – (momentan leer, evtl. geplant für digitale Produkte oder separate Soundpacks)
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.
Spezielle Filterkategorien nach Gerätetyp (Mini V2 Einzelteile, Pro V4 Ersatzteil) tauchen in der Navigation auf, um die Zubehörartikel dem jeweiligen Gerät zuzuordnen
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.
Wenn man den Shop öffnet, werden zunächst Bestseller angezeigt. Der TweetyBot Mini V2 (Personalisierbar) ist als Bestseller gelistet – Preis CHF 250.00
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. Darunter findet sich (wenn lieferbar) auch der TweetyBot Pro V4 (bei unserem Besuch „Für 2025 ausverkauft“)
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. Beim Produkt TweetyBot Mini V2 (Personalisierbar) kann der Kunde diverse Optionen auswählen, was gleichzeitig die Konfiguration und den Endpreis bestimmt:
Lockrufe: Variante A, B oder C (wie in Abschnitt 1.1 erwähnt). Je nach Auswahl bekommt man die entsprechende Kombination an Vogelrufen vorinstalliert. Das ist eine ungewöhnliche, aber sinnvolle Personalisierung – so kauft man z.B. gezielt das „Mehlschwalben & Mauersegler“-Gerät oder das „Mauersegler & Alpensegler & Mehlschwalbe“-Gerät. Diese Optionen sind ohne Aufpreis wählbar (im Shop als Variante auswählbar).
Befestigung: „Standardbefestigung“ vs. „TweetyBot Befestigungskit“
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. Hier ist unklar, was der Unterschied ist. Standardbefestigung könnte bedeuten, das Gerät hat Laschen oder Schraublöcher zur Montage und diese sind normalerweise dabei. Ein „Befestigungskit“ könnte zusätzliche Halter (vielleicht ein Mast-Klemmstück oder Neigungswinkel) enthalten. Eventuell verkauft TweetyBot ein kleines Montageset extra. Allerdings taucht im Zubehör kein separater Posten dafür auf. Möglich, dass diese Option früher relevant war (für Pro?) oder noch kommt.
Stromversorgung: Auswahl zwischen Keine, Netzteil, Solarpanel
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. Hier entscheidet man, ob man Zubehör mitbestellt. Keine bedeutet, man hat eigene Lösungen oder kauft nur das Gerät alleine (z.B. falls man bereits ein Panel besitzt). Netzteil fügt CHF 25 hinzu, Solarpanel CHF 40 (diese Preise sind genau die Zubehörpreise; evtl. wird es im Bundle nicht rabattiert). Es scheint, man kann entweder oder wählen – nicht beides. Wer beides möchte, müsste eines extra im Zubehör bestellen.
Verlängerungskabel: Auswahl „5 m Verlängerungskabel“ oder „Kein Verlängerungskabel“
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. Das 5m-Kabel kostet CHF 18. Wählt man es, wird es hinzugefügt. So kann man bequem das Paket schnüren: z.B. Mini V2 + Solarpanel + 5m-Kabel = CHF 250+40+18 = 308 CHF Gesamt. Das Shop-System rechnet das vermutlich automatisch.
Dieser modulare Aufbau im Shop ist sehr kundenfreundlich – man bekommt genau das, was man braucht, und sieht den Preis transparent. Der Versand: konkrete Versandinformationen (Kosten, Regionen) sind auf der Seite nicht direkt ersichtlich. Da die Preise in CHF sind und die Adresse Schweiz, ist anzunehmen, dass Versand innerhalb der Schweiz erfolgt, möglicherweise aber auch nach EU-Länder auf Anfrage. Im Community-Bericht war von Luxemburg die Rede, also hat TweetyBot zumindest dorthin geliefert
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. Eventuell läuft internationaler Versand über Anfrage/Kontaktformular, da Zoll etc. zu beachten sind. Lieferzeit: Im Shop-Text stand: „Momentan erreichen uns viele Bestellungen, deshalb kommt es zu Lieferverzögerungen von ca. 5 Tagen.“
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. Das zeigt die aktuelle Nachfrage und gibt Kunden einen Hinweis, dass sie etwa 5 Tage länger warten müssen als üblich. Normalerweise in der Schweiz sind Pakete 2-3 Tage unterwegs, also rechnet TweetyBot wohl mit insgesamt knapp einer Woche bis Auslieferung. Zahlungsmodalitäten: Nicht explizit gesehen, aber da es ein Webshop ist, vermutlich Kreditkarte, PayPal oder Vorkasse – das Übliche.
3.3 Community-Bereich und Kundenprojekte
Ein sehr interessanter Teil der Webseite ist der Menüpunkt „Community“, konkret betitelt „TweetyBot in Aktion – Lerne unsere Kunden und deren Projekte kennen.“
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. Hier stellt TweetyBot Erfahrungsberichte und Referenzen vor. Das erste präsentierte Projekt (Stand Ende 2024) ist vom SICONA Naturschutzsyndikat (einer Naturschutz-Organisation in Luxemburg)
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. In diesem Bericht (Autorin: Monika Schulz) wird geschildert, wie TweetyBot-Geräte zur Ansiedlung von Mehlschwalben an Schwalbentürmen eingesetzt wurden, mit großem Erfolg:
„Im Mai 2022 haben wir den ersten TweetyBot an einem seit 2017 unbesetzten Schwalbenturm installiert. Schon im Juni 2022 siedelten sich zwei Schwalbenpaare an, und im Juni 2023 waren 17 Nester besetzt. 2023 besiedelten mithilfe der Lockrufe zwei weitere seit 2006 unbesetzte Schwalbentürme, sodass nun drei Türme bewohnt werden.“
tweetybot.ch
Dies ist ein eindrucksvoller Erfolg: Ein Turm, 5 Jahre leer, war nach Einsatz des Lockrufgeräts innerhalb von einem Monat wieder von 2 Brutpaaren angenommen. Im Folgejahr stieg es auf 17 Nester (also eine komplette Kolonie)
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. Zudem wurden zwei Türme, die über 15 Jahre leer standen, wiederbesiedelt
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. Solche Ergebnisse belegen die Wirksamkeit der Methode eindrucksvoll. Weiter heißt es:
„Die Geräte wurden auch bei der Wiederansiedlung nach Gebäudesanierungen erfolgreich eingesetzt. Aufgrund dieser Erfolge wurden 2023 weitere TweetyBots bestellt, die derzeit an einem Zwischenquartier für Mauersegler und anderen Türmen im Einsatz sind. Spätestens 2025 sollen sie vermehrt in Laufställen für Rauchschwalben genutzt werden.“
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Das zeigt, dass TweetyBot inzwischen größere Abnehmer hat, die systematisch Lockrufelektronik einsetzen – nicht nur an Schwalbentürmen, sondern auch z.B. an Zwischenquartieren für Mauersegler (vielleicht temporäre Nistkästen während Renovierungen) und dem Plan, sie in Viehställen für Rauchschwalben einzusetzen (Rauchschwalben nisten gern in Kuhställen; Lockrufe könnten helfen, neue Ställe zu besiedeln). Diese Aussagen kommen direkt von einer Planungsabteilung einer Naturschutzorganisation und untermauern die Glaubwürdigkeit: „Monika Schulz, Planungsabteilung vom SICONA Naturschutzsyndikat“
tweetybot.ch
. TweetyBot hat diesen Erfahrungsbericht auch als PDF verlinkt
tweetybot.ch
, was zeigt, dass sie stolz darauf sind und es als Kundenstimme promoten. Im Community-Bereich wird vermutlich in Zukunft noch mehr solcher Success Stories gesammelt. Das ist für potenzielle Käufer sehr überzeugend, da es reale Anwendungsfälle dokumentiert.
3.4 Lockrufe und Sound-Angebote
Wie bereits erwähnt, gibt es die Kategorie Lockrufe im Shop, die derzeit (Stand 2025) leer ist
tweetybot.ch
. Es könnte sein, dass TweetyBot plant, einzelne Soundpakete oder Downloads anzubieten. Beispielsweise könnte man sich vorstellen, dass sie professionelle Aufnahmen von Mauersegler-Rufen etc. als Dateien verkaufen für Leute, die schon Hardware besitzen. Momentan aber findet sich alles dazu unter Ersatzteile & Zubehör als Produkt „Zusätzliche Lockrufe“ (physisch vermutlich eine SD-Karte). Der Bedarf ist da: Viele Vogelschützer suchen nach qualitativ guten Aufnahmen. TweetyBot könnte hier eine zentrale Quelle werden. Es würde auch verhindern, dass Leute möglicherweise minderwertige oder falsche Rufe verwenden. In der Praxis ist bekannt, dass z.B. Mauersegler am besten auf spezielle „sozialen Zwitschern“ reagieren statt auf Alarm- oder Flugrufe
schwalbenschutz.de
. Ebenso Mehlschwalben auf spezifische Kontaktlaute eines Pärchens am Nest
schwalbenschutz.de
. Laien könnten das verwechseln; TweetyBot stellt sicher, dass die richtigen Rufe genutzt werden. Zudem hat TweetyBot auf Instagram & Co kleine Beiträge (evtl. Audio-Snippets) geteilt, aber der Kern ist: Das Soundangebot ist integraler Bestandteil des Produkts. Diese Kombi aus Hardware + perfekt abgestimmten Rufen ist ihr USP.
3.5 Design und Präsentation
Das Design der TweetyBot-Geräte ist funktional und unauffällig. Auf Fotos erkennt man ein quaderförmiges Gehäuse, offenbar aus Kunststoff, in neutralem Grau/Weiß. Es trägt den Aufdruck „TweetyBot“ und hat kleine LEDs und Markierungen für die Magnetpunkte. Das Solarpanel ist ein Standardmodul mit Aluminiumrahmen. Insgesamt kein Schnickschnack – robust und schlicht, sodass es an Gebäuden nicht stört. Beispielsweise wird ein TweetyBot Mini V2 gezeigt, der an einem Pfosten unterhalb eines Schwalbenhauses montiert ist – man sieht ein kleines Kästchen mit Kabel zum Panel oben, das optisch kaum auffällt
tweetybot.ch
. Die Webseite selbst ist modern, mit großen Bildern, klarer Typografie und den für Naturthemen typischen Grüntönen. Der Bestellprozess ist straightforward, wie der Ausschnitt aus dem Shop zeigt
tweetybot.ch
. Versandinfos: Darüber wird vermutlich beim Checkout informiert. Da die Firma in der Schweiz sitzt, muss EU-Versand eventuell verzollt werden, aber es ist möglich, dass TweetyBot über Luxemburg (SICONA) auch EU-Kunden beliefert. Dies wird man individuell erfragen können. Kundensupport: Es gibt ein Kontaktformular
tweetybot.ch
 und eine Support-Email (support@tweetybot.ch)
tweetybot.ch
. Die Präsenz auf Instagram und evtl. Facebook deutet darauf hin, dass sie bei Fragen reagieren. Im Kontaktformular werden sogar Telefonnummer abgefragt (optional), d.h. man kann auch telefonisch Rücksprache halten. Abschließend sei erwähnt, dass TweetyBot auf seiner Seite auch deutlich anspricht, das Produkt ethisch korrekt einzusetzen: „Bitte nur zu Naturschutzzwecken benutzen und nicht für Jagdzwecke“
tweetybot.ch
. Dies ist wichtig, denn elektronische Lockrufe könnten theoretisch auch zum Anlocken von jagdbaren Vogelarten missbraucht werden, was in vielen Ländern illegal ist (siehe Abschnitt 10). TweetyBot positioniert sich klar pro Naturschutz und appelliert an die Nutzer, z.B. auch Erlaubnis einzuholen, wenn man Geräte an fremden Gebäuden/Nestern installiert
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. Im nächsten Abschnitt werfen wir einen Blick auf Kundenmeinungen und Erfahrungen außerhalb der offiziellen Webseite, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie TweetyBot in der Praxis angenommen wird.
4. Kundenmeinungen und Erfahrungen aus öffentlichen Quellen
Da TweetyBot ein junges Produkt ist, finden sich noch nicht massenhaft Rezensionen auf typischen Portalen. Allerdings gibt es Erfahrungsberichte in Foren, sozialen Medien und der Community-Seite (wie bereits im SICONA-Beispiel gesehen). Wir fassen hier einige Stimmen und Beobachtungen zusammen:
SICONA Erfahrungsbericht (Luxemburg, 2022-2024): Dieser vom Hersteller publizierte Bericht ist sehr aufschlussreich. Er zeigt, dass selbst langjährig unbesiedelte Kunstnester mithilfe von TweetyBot schnell angenommen wurden – z.B. 17 neue Mehlschwalbennester in einem Jahr
tweetybot.ch
. Es wird ausdrücklich erwähnt, dass durch diese Erfolge weitere Geräte angeschafft wurden
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. Das spricht dafür, dass die Organisation mit dem Produkt zufrieden ist. Monika Schulz schreibt am Ende: „Aufgrund dieser Erfolge… wurden weitere TweetyBots bestellt“
tweetybot.ch
. Das ist im Grunde ein starkes Kundenlob und impliziert, dass man mit Zuverlässigkeit und Ergebnis sehr zufrieden war.
Facebook-Beitrag (Schwalbenturm in Othmarsingen, CH 2021): In der Suche tauchte eine Facebook-Notiz auf: „Ansiedlung von Mehlschwalben mit Lockrufelektronik von tweetybot.ch am Schwalbenturm – einfache Installation und erfolgreich von den ersten...“
facebook.com
. Vermutlich handelt es sich um einen Post (evtl. von Natur-Interessierten oder einem lokalen Naturschutzverein), der berichtet, dass an einem Schwalbenturm TweetyBot installiert wurde und bereits die ersten Erfolge zu sehen waren. Leider lässt sich ohne Login der volle Wortlaut nicht lesen, aber „einfache Installation und erfolgreich“ sind die Kernaussagen. Das bestätigt, dass auch Privatanwender oder lokale Gruppen TweetyBot einsetzen und positive Resultate beobachten (erste Schwalben wurden angelockt).
Mauersegler-Forum.de (Deutschland): In spezialisierten Foren tauschen sich Schwalben- und Seglerfreunde aus. In einem Thread wurde erwähnt: „Eine Lockrufanlage habe ich bereits im letzten Jahr von Markus bekommen und erfolgreich zur Ansiedlung von Mehlschwalben eingesetzt.“
mauersegler-forum.de
. Es ist unklar, ob hier „Markus“ ein TweetyBot-Entwickler ist oder ob es ein anderes System war. Jedoch wird klar, dass bereits 2020/2021 Enthusiasten Lockrufgeräte (selbst gebaut oder gekauft) hatten und Erfolge vermelden. Das Wort „Lockrufanlage“ deutet auf ein Gerät hin. Wenn es von „Markus“ kam, könnte es sich um eine Vorserie oder Testgeräte von TweetyBot handeln (Spekulation, da Jonas Schräder im SICONA-PDF als Kontakt erscheinen könnte – aber der Name Markus taucht oft in Foren als erfahrener User auf). Jedenfalls: „erfolgreich zur Ansiedlung eingesetzt“ spiegelt auch hier Zufriedenheit wider.
Forenberichte zu Lockrufen allgemein: In dem Mauersegler-Forum ist dokumentiert, dass Mehlschwalben sehr wohl auf abgespielte Rufe reagieren. Ein Nutzer schrieb z.B., dass ohne Lockrufe gar keine Schwalben am Haus zu sehen waren, „mit Lockrufen aber kommen sie vorbei“
mauersegler-forum.de
mauersegler-forum.de
. Ein anderer beschrieb, wie eine Mehlschwalbe sogar kurz in ein Kunstnest reinging, nachdem gelockt wurde
mauersegler-forum.de
. Diese Erlebnisberichte, auch wenn sie nicht explizit TweetyBot nennen, bestätigen die Effektivität der Methode. Wenn diese Hobby-Ornithologen nun von TweetyBot erfahren, ist die Chance groß, dass sie es ausprobieren, statt selbst mit CD-Player & Co. zu hantieren.
Social Media und Feedback: TweetyBot’s Instagram-Profil zeigt Bilder und vermutlich Kommentare von Kunden. Zwar konnten wir den Feed nicht einsehen (Login nötig), aber der Ausschnitt einer Bildunterschrift dort enthielt den Dämmerungssatz
instagram.com
. Möglicherweise posten Kunden dort Fotos ihrer Installationen. So wie SICONA als Referenz dient, könnte TweetyBot künftig auch Kundenposts teilen, etwa: „XY hat mit TweetyBot in seinem Kuhstall Rauchschwalben angesiedelt, hier sein Bericht…“.
Keine klassischen Shop-Bewertungen vorhanden: Da TweetyBot ein eigener Shop ist, gibt es keine Amazon-Rezensionen o.ä. Auch Bewertungsportale sind nicht einschlägig. Die Kundenkommunikation läuft eher direkt über die Community-Seite und Social Media.
Insgesamt zeichnen diese Quellen ein positives Bild: Einfache Installation, spürbarer Erfolg und Weiterempfehlung. Kritische Stimmen sind bisher kaum auszumachen. Ein Grund mag sein, dass die Nutzer meist Naturschützer mit klarer Absicht sind – sie bewerten Erfolg in Anzahl neuer Nester, nicht nach Konsumentenmaßstäben wie „Versand dauerte 2 Tage länger“. Und da TweetyBot anscheinend liefert, was es verspricht (Lockrufe = mehr Vögel), sind die Rückmeldungen entsprechend gut. Erwähnenswert: Der einzige „Nachteil“, der in Gesprächen auftauchen könnte, ist das Warten auf Erfolg. Selbst mit Lockrufen braucht es manchmal Geduld. SICONA hatte Glück mit 1 Monat. Andere berichten, es kann auch eine ganze Brutperiode dauern, bis sich ein Paar niederlässt
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. Das liegt aber in der Natur der Sache und weniger am Gerät. Wichtig ist, die Nutzer zu informieren, dass kontinuierliches Abspielen über mehrere Monate Teil des Plans ist (dazu in Abschnitt 6 mehr). TweetyBot könnte das in Beratungsgesprächen tun. Abschließend kann man sagen: Kundenmeinungen bestätigen die TweetyBot-Geräte als wirkungsvolles Hilfsmittel. Besonders Organisationen, die mehrere Geräte einsetzen, liefern wertvolle Erfahrungswerte, die wiederum neuen Kunden Mut machen.
5. Effektivität von Lockruf-Elektronik bei Koloniebrütern (wissenschaftlicher und praktischer Hintergrund)
Die Idee, mit akustischen Signalen Vögel anzulocken, beruht auf der Biologie sozialer Vogelarten. Koloniebrüter wie Schwalben (Rauch- und Mehlschwalben) und Segler (Mauersegler, Alpensegler) leben außerhalb der Brutzeit zwar verstreut, suchen aber zur Brut gezielt Orte, wo bereits Artgenossen sind – sei es aus Schutzgründen oder wegen Informationsaustausch. Fehlen an einem potenziellen Brutort (z.B. neu aufgehängte Kunstnester am Haus) jegliche Vögel, kann es sehr lange dauern, bis zufällig welche diesen Ort ausprobieren. Genau hier setzen Lockrufe an.
5.1 Wissenschaftliche Grundlagen
Studien und Erfahrungsberichte zeigen übereinstimmend: Abspielen von Artgenossen-Rufen erhöht signifikant die Ansiedlungschancen bei Koloniebrütern. Einige wichtige Punkte:
Anlock-Effekt („Attraction Effect“): Jungvögel (z.B. einjährige Mauersegler) suchen oft in Gruppen nach Nistplätzen. Hören sie Rufe, die typischerweise von etablierten Nestern kommen (z.B. Bettelrufe von Jungvögeln oder Revierrufe von Altvögeln), werden sie magisch angezogen, da dies ein Zeichen für „hier ist eine Kolonie, hier ist es sicher zu nisten“ ist
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. Man kann das als eine Art akustisches Leitsystem verstehen. Edward Mayer von Swift Conservation (UK) formulierte es so: Das Abspielen von Lockrufen ist das nahezu „Wundermittel“, um Segler in neue Nistplätze zu kriegen. – „The playing of attraction calls is the nearest thing to a 'silver bullet' in encouraging Swifts to occupy new nesting places.“
actionforswifts.blogspot.com
.
Zeitraum: Lockrufe sollten während der Brutzeit abgespielt werden, insbesondere wenn die Zielvögel nach Nistplätzen suchen. Für Mauersegler in Mitteleuropa heißt das typischerweise Mai bis Juli, täglich von morgens bis abends
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. Es gibt dabei zwei Hauptphasen: im Frühsommer (Mai/Juni) suchen zweijährige, noch nicht geschlechtsreife Segler erste Nistmöglichkeiten – ideal, um sie mit Rufen anzulocken. Und im Hochsommer (Juli) kommen die diesjährigen Jungsegler („Yearlings“) zurück, die sich Plätze für nächstes Jahr anschauen
e-voice.org.uk
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. Bei Mehlschwalben ist die Brutzeit etwas länger (Ankunft April, teils zweite Brut bis August), Lockrufe wirken am besten zu Saisonbeginn und zwischen den Bruten, wenn Jungvögel neue Plätze suchen.
Dauer und Kontinuität: Es gilt oft: Geduld ist nötig. Swifts und Schwalben sind standorttreu, kehren also gern zu bewährten Nistplätzen zurück. Neue Standorte werden zögerlich angenommen. Deshalb empfiehlt Swift Conservation, die Rufe ganztägig, ganze Saison laufen zu lassen – auch über Jahre, falls im ersten Jahr nichts passiert
wildlifegroundswell.org.uk
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. Viele Projekte berichten, dass es 2–3 Saisons dauerte, bis sich stabile Kolonien etablierten, aber mit Rufen geht es deutlich schneller als ohne.
Lautstärke und Reichweite: Ein oft diskutierter Punkt ist, wie laut die Rufe sein sollten. Einerseits gilt: „Lauter ist besser“ um die Vögel aus größerer Entfernung aufmerksam zu machen
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. Andererseits darf man die Nachbarschaft nicht vergraulen – es ist ein Kompromiss
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. Untersuchungen zeigen, dass Rufe durchaus auch von vorbeifliegenden Vögeln in einigem Abstand gehört werden. Mauersegler fliegen z.B. hoch über Städte; wenn sie einen Ruf hören, kommen sie herunter und kreisen den Klangquellenort. So reicht bei guter Qualität und freier Schallausbreitung schon moderate Lautstärke. TweetyBot’s 2W Lautsprecher ist klein, aber in unmittelbarer Nähe von Nestern platziert – das scheint in Praxis zu funktionieren. Professionelle Anlagen nutzen stärkere Speaker (10–20W) um ganze Kirchtürme zu beschallen und auch vom Kilometer entfernten Zugvogel gehört zu werden
schwalbenschutz.de
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. In Wohngebieten muss man abwägen: lieber etwas leiser stellen, damit kein Mensch sich gestört fühlt, denn Menschenakzeptanz ist wichtig im Artenschutz (siehe Abschnitt 10).
Welche Rufe: Entscheidend ist, die richtigen Rufe abzuspielen. Für Mehlschwalben empfiehlt NABU & Co: Lockrufe, in denen sich ein Schwalbenpaar über Neststandort „unterhält“ – das klingt für vorbeifliegende Schwalben so, als ob dort bereits Artgenossen erfolgreich am Nisten sind
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. Für Mauersegler nimmt man die lauten „srih-srih“-Rufe, die Revire stakende Segler abgeben, meist im Duett fliegend – das signalisiert: hier sind Segler ansässig
schwalbenschutz.de
. Andere Arten: Purpurmartins (in Amerika) reagieren auf deren morgendlichen Dawnsong usw. Es hat sich bewährt, Originalaufnahmen aus bestehenden Kolonien zu verwenden und nicht etwa nur Balzgesänge. TweetyBot und andere Anbieter setzen genau solche bewährten Aufnahmen ein
schwalbenschutz.de
.
Nebenwirkungen auf andere Arten: Interessanterweise gibt es keine Hinweise, dass das Abspielen von z.B. Seglerrufen andere Vögel (Spatzen, Stare etc.) negativ beeinflusst. Ein Erfahrungsbericht notierte: „Es gibt keinen Hinweis, dass laute Seglerrufe andere Vögel stören (z.B. Schwalben, Dohlen oder Spatzen).“
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. Das heißt, man kann es in gemischten Siedlungen nutzen, ohne z.B. vorhandene Singvögel zu vertreiben – meist ignorieren die es. Nur der Mensch hört es natürlich auch, deshalb immer an humane Verträglichkeit denken.
5.2 Praktische Erfahrungen und Studien
Zahlreiche Projekte haben Lockrufanlagen eingesetzt, oft in Kombination mit Kunstnestern. Einige Beispiele und Ergebnisse:
Stadtprojekte: In vielen europäischen Städten (London, Hamburg, Zürich etc.) wurden an sanierten Gebäuden Mauersegler-Nistkästen angebracht und mittels Lautsprechern die Segler angelockt. Oft berichten diese Projekte von Erfolg nach 1–3 Jahren, während ohne Klang viele Kästen unbenutzt blieben. Eine Berliner Studie (BUND Gebäudebrüter Arbeitsgruppe) erwähnt z.B., dass an einem Gebäude nach Sanierung 2021 eine solarbetriebene Lockrufanlage installiert wurde; es dauerte dann nicht lange bis zur ersten Besiedlung
hlnug.de
 (leider liegen genaue Zahlen nicht im Ausschnitt).
Swift Conservation (UK): Die Organisation empfiehlt Lockrufe als Standardmaßnahme bei jedem neuen Nistkasten für Segler
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. Sie verkaufen auch einen Swift Calls CD/MP3 und berichten von vielen Freiwilligen, die damit Erfolge hatten. In England haben einige auch mobile Geräte entwickelt – z.B. der erwähnte Andrew Porter baut „Swift caller boxes“, die günstig abgegeben werden
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. Deren Verbreitung hat in UK merklich geholfen, neuen Kolonien Starthilfe zu geben.
DIY vs. Fertigsystem: Ein interessanter Punkt aus Justin Evens’ DIY-Guide: er schreibt, fertige Lockruf-Systeme am Markt seien teils „teuer, nicht laut genug oder nicht wetterfest genug, halten nicht mehr als eine Saison“
wildlifegroundswell.org.uk
. Deshalb beschreibt er den Selbstbau (mit MP3-Player, Verstärker, Auto-Tweeter, Zeitschaltuhr etc.). Diese Aussage war Stand 2025 Anfang – darin klingt etwas Frust über erhältliche Geräte durch. Möglicherweise bezog er sich auf manche einfachen „Bausätze“ oder auf veraltete Modelle. Hier positioniert sich TweetyBot als Gegenbeispiel: Preis ~€230 ist für viele Naturschutzprojekte verschmerzbar, Lautstärke ist – nach eigenen und Community-Angaben – ausreichend, und wetterfest ist es (IP65/68). Die Erfolge (SICONA u.a.) sprechen gegen „nicht ausreichend laut“ – offenbar reicht es doch. Wichtig dabei: Das Ziel definieren – für einen Schwalbenturm im Feld kann man auch mal 20W-Lautsprecher nehmen; für ein Wohnhaus lieber kleiner.
Artenspezifische Unterschiede: Mehlschwalben vs. Mauersegler – was wirkt besser? Erfahrungsberichte deuten an, dass Mauersegler besonders gut auf Rufe reagieren, weil sie kolonieabhängig sind und in der Luft leben – sie müssen also akustisch die Nistplätze finden. Mehlschwalben (und Rauchschwalben) finden Nester auch visuell (am Gebäude). Aber wenn Mehlschwalbenrufe erklingen, werden umherfliegende Schwälbchen darauf aufmerksam und schauen vorbei, wie SICONA’s Bericht mit den Türmen zeigt
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. Die erste Ansiedlung von Mehlschwalben kann knifflig sein, weil sie Lehmnester brauchen – man stellt zwar Kunstnester, aber ohne Artgenossen lockt es wenig. Hier haben Lockrufe Durchbrüche erzielt, wie die Praxis zeigt.
Risiken und Überstimulation: Ein Thema, das manchmal diskutiert wird: Könnte übermäßiges Rufen auch Stress für Vögel bedeuten? Beispielsweise, wenn bereits ein Paar da ist und ständig fremde Rufe hören? Im Allgemeinen scheint es kein Problem: Segler z.B. dulden ja auch echte neue Paare in der Nähe; die Rufe signalisieren ja eher Normalität. Eher positiv: Wenn bereits ein Paar da ist, kann Lockruf sogar noch mehr anziehen (Kolonieverstärkung). Man sollte jedoch, wenn Kolonie etabliert, nicht ewig weitermachen – hat man z.B. 5 von 10 Kästen belegt, könnte man Rufe reduzieren, damit sich die nun anwesenden echten Vögel selbst um Neulinge „rufen“. Aber das ist Ermessenssache. Einige empfehlen, in dem Moment, wo eine erste Brut im Gang ist, die künstlichen Rufe abzustellen, um die brütenden nicht zu irritieren. Dazu gibt es unterschiedliche Ansätze.
Fazit wissenschaftlich/praktisch: Lockrufe verkürzen die Besiedlungsdauer signifikant
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. Was ohne Rufe 5–10 Jahre dauern kann (oder nie passiert), geht mitunter in 1–2 Jahren oder sogar Wochen. Beispiele (SICONA: 5 Jahre Leerstand vs. 1 Monat mit Ruf
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) sind beeindruckend. Kein Wunder also, dass Vogelwarten, NABU, LBV und Swift-Conservation-Gruppen diese Methode propagieren. TweetyBot als Produkt reiht sich in diese Bemühungen ein, indem es eine einfach nutzbare Umsetzung liefert. Im nächsten Kapitel schauen wir auf vergleichbare Produkte und Wettbewerber – wer bietet ähnliche Geräte an, und wo liegen Unterschiede in Technik, Einsatz und Preis.
6. Vergleichbare Produkte und Wettbewerber am Markt
TweetyBot ist nicht ganz allein auf weiter Flur. Es gibt verschiedene Klangattrappen, Lockrufgeräte und DIY-Lösungen auf dem Markt – von spezialisierten Herstellern in Europa bis hin zu Selbstbausätzen. Hier geben wir einen Überblick über wichtige Wettbewerber und vergleichen deren Merkmale mit TweetyBot.
6.1 Marktübersicht in Europa
Schweiz/Deutschland – „Klangattrappe Solar“ (z.B. von Schwalbenschutz/Gruenstifter): In Deutschland vertreibt etwa die Firma Schwalbenschutz.de (Projekt „Die Grünstifter“) solarbetriebene Beschallungsanlagen für Schwalbenhäuser
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schwalbenschutz.de
. Diese Profi-Anlagen bestehen aus einem verschließbaren Schaltschrank (IP65) mit Solarmodul und 12V-Akku, Timersteuerung (mehrere Schaltzeiten pro Tag programmierbar), einem MP3-Abspielgerät mit USB und einem kräftigen Visaton-Lautsprecher (20 W)
schwalbenschutz.de
. Das Solarpanel wird separat montiert, und ein Laderegler sorgt für den Akku
schwalbenschutz.de
. Im Prinzip ist es ein größeres System, ausgelegt um z.B. einen ganzen freistehenden Schwalbenturm autonom zu beschallen. Preislich liegen solche Anlagen bei etwa €350 (Solar) bzw. €520 (230V-Netz)
gruenshoppen.com
. Sie sind also deutlich teurer als TweetyBot, was aber durch die enthaltene Batterie, Schrank und Leistung begründet ist. Diese Systeme sind meistens maßgeschneiderte Lösungen; man muss „Angebot anfordern“
schwalbenschutz.de
. Der Einsatzbereich ist eher institutionell – z.B. für Gemeinden, die einen großen Schwalbenhaus in einem Park aufstellen (dort hat man weder Strom noch will man alle paar Tage hin).
Großbritannien – „Tweeet Bird Caller“: In UK gibt es ein Produkt namens Tweeet (mit drei „e“; Website tweeet.uk). Dieses Gerät zielt auf Swifts, House Martins und Purple Martins ab
tweeet.uk
. Es ist ein elektronischer Vogelrufer, vorprogrammiert mit entsprechenden Rufen. Laut Beschreibung ist es „easy to install and use“ und lockt erfolgreich die genannten Arten an
tweeet.uk
. Genauere technische Daten sind schwer zu bekommen (die Webseite war nicht vollständig ladbar), aber ein FAQ-Auszug sagt: „Tweeet plays pre-recorded calls of Swifts, House Martins or Purple Martins (depending on model)… It operates automatically from dawn to dusk, requiring no manual schedule.“
yeschat.ai
. Das klingt praktisch nach einem ähnlichen Konzept wie TweetyBot: unterschiedliche Modelle für verschiedene Vogelarten, automatischer Tageslicht-Timer. Ob das Gerät solarbetrieben ist, ist unbekannt – eventuell eher Netzbetrieb für UK (wo Sonne unsicherer ist). Es hat vermutlich kein App, evtl. nur einen on/off Schalter oder eine Fernbedienung. Preislich konnte keine direkte Angabe gefunden werden, aber man kann vermuten im Bereich £200-300. Der Name „Tweeet“ und „TweetyBot“ klingen zufällig ähnlich, aber es sind unterschiedliche Anbieter. Tweeet bedient auch den US-Markt (Purple Martin Lockruf – das sind amerikanische Schwalbenverwandte). So gesehen ist TweetyBot stark auf D/A/CH konzentriert, während Tweeet UK/International operiert.
Großbritannien – DIY/Community „Swift Caller“ Kits: In UK gibt es eine aktive Community. Viele nutzen Cheng Sheng-Player (ein in China gefertigter MP3-Verstärker mit SD-Karte). Dieses Gerät war so populär, dass Action for Swifts es als „game changer“ bezeichnete, weil es billig (~£25) und einfach war
actionforswifts.blogspot.com
actionforswifts.blogspot.com
. Es erfordert aber Basteln: Man muss Netzteil, Speaker, Timer etc. selbst hinzufügen
actionforswifts.blogspot.com
actionforswifts.blogspot.com
. Mittlerweile ist dieses Modell nicht mehr erhältlich, aber es gibt Alternativen. Andrew Porter (UK) baut kleine Swift-Call-Boxen auf Nonprofit-Basis – wohl modifizierte MP3-Player in Box mit Speaker – die für wenige Dutzend Pfund an Swift-Gruppen abgegeben werden
e-voice.org.uk
. Zudem verkauft Peak Boxes (UK) ein „Multi-bird call sound system“, das mit einem vorbespielten USB-Stick (Swift-Rufe) kommt
e-voice.org.uk
. Preis dort ~£145 (exkl. VAT)
wildcare.co.uk
. Dieses System scheint dem TweetyBot ähnlich im Konzept (kompakte Einheit). Tatsächlich bietet Peak Boxes auf seiner Website etwas an, das wohl ein kleiner wetterfester Lautsprecher mit integriertem Player ist – genauere Infos liegen nur spärlich vor. Sie haben auch ein YouTube-Video zur Einrichtung
e-voice.org.uk
.
Frankreich und Südeuropa: In Frankreich sind Begriffe wie „Appeaux électroniques“ oder „Système d’appel martinet“ geläufig. Ein französischer Naturschützer (Rosanne van Oudheusden) stellt z.B. frei Swift-Rufe bereit
actionforswifts.blogspot.com
, aber Geräte werden meist aus UK importiert oder DIY gemacht. In Italien/Spanien gibt es sicherlich auch kleine Anbieter – z.B. die Firma AgriProTech (FR) bietet elektrische Wildlocker an (die aber mehr zur Vogelabwehr gedacht sind)
agriprotech.fr
. Für Segler/Schwalben im Speziellen scheint der Markt kleiner zu sein als in D/A/CH/UK, vermutlich wegen geringerer Verbreitung künstlicher Nistprogramme.
USA/Kanada: Zwar nicht Europa, aber der Vollständigkeit halber: In Nordamerika ist der Purple Martin der Vogel, den man mit Ruf-Geräten anlockt. Es gibt ein Gerät namens “Songbird Magnet“, das in Purple Martin-Kreisen bekannt ist
purplemartinproducts.com
. Es handelt sich um ein wetterfestes Kästchen, das real aufgenommene Rufe (Dawnsong der Purpur-Schwalben, aber auch andere Vogelrufe) enthält
purplemartinproducts.com
. Es hat offenbar eine eingebaute Zeitschaltung: „Select Purple Martin on the back… Leave it outside – comes on at dawn and automatically shuts off“, dazu Lautstärkeregelung
youtube.com
. Das klingt sehr nach dem gleichen Prinzip wie TweetyBot! Wahrscheinlich hat es einen Lichtsensor. Dieses Gerät spielt auch Bluebird- und Oriole-Songs ab, also multi-use. Preis um $150. Der „Trendsetter Dawnsong Player“ ist ein ähnliches kleines Gerät mit Batteriebetrieb
purplemartinforum.org
purplemartinforum.org
. Es zeigt, dass weltweit ähnliche Lösungen entstehen. TweetyBot könnte man als europäischen Vertreter dieser Kategorie sehen, spezialisiert auf hiesige Arten.
In Tabelle 1 sind exemplarisch TweetyBot und zwei andere Systeme gegenübergestellt, um technische Unterschiede zu veranschaulichen:
Merkmal    TweetyBot Mini V2 (CH)    TweetyBot Pro V4 (CH)    Solar-Klangattrappe (DE, z.B. Grünstifter)
Preis (ca.)    CHF 250 (~€230)
tweetybot.ch
CHF 400 (~€370)
tweetybot.ch
 (derzeit nicht verfügbar)    €350 (Solar-Version mit Akku)
gruenshoppen.com
 <br> (€520 Netz-Version)
Stromversorgung    5–10 V DC
- Netzteil 5V oder Solar 6V
tweetybot.ch
tweetybot.ch
5–10 V DC
- Netzteil 5V oder Solar (mutmaßlich 6–12V)    12 V DC System
- inkl. Solarpanel & Akku (Offgrid)
schwalbenschutz.de
schwalbenschutz.de

- Laderegler & Netzoption vorhanden
Leistungsaufnahme    ~0,2 W im Betrieb
(40 mA @ 5V)
tweetybot.ch
höher (wegen Bluetooth), unbekannt    höher (20 W Speaker, aber getaktet über Timer)
Lautsprecher    1 × Visaton (Breitband)
2 W Nennleistung
tweetybot.ch
vermutlich 1 × Visaton, ggf. größer/stärker    1 × Visaton Breitband
20 W Nennbelastbarkeit
schwalbenschutz.de

(IP64-Membran)
Steuerung    Magnet-Schalter (2×)
tweetybot.ch

- 3 Lautstärken, 3 Ruf-Tracks einstellbar
tweetybot.ch
Smartphone-App (Bluetooth)
tweetybot.ch

- Steuerdistanz bis 15 m, komfortable Einstellung    Zeitschaltuhr (digital)
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- mehrere Ein/Aus-Zeiten pro Tag/Woche programmierbar
Automatik    Dämmerungssensor eingebaut
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- Start/Stop nach Licht    Dämmerungssteuerung (wahrscheinlich ebenfalls vorhanden)    Timer-Programm schaltet z.B. nachts aus (manuell einstellbar)
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Wetterfestigkeit    Gehäuse IP65/IP68
tweetybot.ch
tweetybot.ch

- komplett outdoor-fähig, kein offener Lautsprecher    Gehäuse ebenfalls wetterfest (IP65 vermutet)    Schaltschrank IP65
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- Lautsprecher wetterfest (IP64 Membran)
Audioquellen    MicroSD mit bis zu 3 MP3-Tracks
- vorbespielt mit gewünschten Rufen
tweetybot.ch
MicroSD mit Rufen (mehrere)
- via App wählbar (vermutlich)    USB-Stick oder SD mit MP3s
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- CD mit Rufen als Zubehör erhältlich
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Größe & Montage    102×113×50 mm
tweetybot.ch
, ca. 300 g
- Montagemöglichkeit an Wand/Nistkasten (Füße)
tweetybot.ch
Größer, genaue Maße k.A.
- evtl. separate Lautsprecher möglich (nicht bestätigt)    Schaltschrank z.B. 30×20×15 cm, + Panel
- Montage im Schwalbenhaus oder am Mast
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Besonderheiten    Sehr energieeffizient, Plug&Play
Kein Benutzer-Eingriff nötig im Alltag    App-Steuerung einzigartig
Out of Stock (limitiert verfügbar)    Sehr laut und weitreichend
Für große Projekte, hoher Aufwand (Fachinstallation)

Tabelle 1: Vergleich ausgewählter Lockruf-Systeme (TweetyBot vs. Konkurrenz). (Quellen: TweetyBot Angaben
tweetybot.ch
tweetybot.ch
tweetybot.ch
instagram.com
; Schwalbenschutz Solar-Anlage
schwalbenschutz.de
schwalbenschutz.de
) Wie man sieht, gibt es eine Spannweite: vom kompakten, stromsparenden TweetyBot bis zur leistungsstarken, aber teuren Solar-Anlage mit Akku. Dazwischen liegen Produkte wie das Peak Boxes-System oder Tweeet, die TwetyBot ähnlich sind, sowie DIY-Lösungen für Tüftler.
6.2 Technische Unterschiede und Einsatzbereiche
Leistung und Lautstärke: Größere Systeme (z.B. Schaltschrank mit 20W Speaker) können natürlich lauter schallen und damit Vögel aus größerer Entfernung anlocken. Sie eignen sich, wenn man z.B. in einer weitläufigen Landschaft (Schwalbenturm auf freiem Feld) Vögel vom Umkreis herbeirufen will – dort kann man ruhig laut aufdrehen, ohne jemanden zu stören. TweetyBot mit 2W ist eher gedacht, um in unmittelbarer Nähe der Nistplätze die Aufmerksamkeit vorbeifliegender Vögel zu erregen. In einer Siedlung fliegen die potentiellen Kandidaten ja ohnehin in Hausnähe vorbei. Laut Praxis gilt: „Speakers placed to point to the skies can be effective even if placed at ground level“
e-voice.org.uk
 – das heißt, man muss nicht mega-laut sein, solange der Lautsprecher Richtung Himmel zeigt, hören die Vögel es. Daher hat TweetyBot genug Power für Wohngebiete.
Betriebssicherheit: Die Profi-Anlagen mit Akku laufen auch bei schlechtem Wetter mehrere Tage durch, TweetyBot nur wenn genug Licht (bzw. in Netzbetrieb ohne Limit). In mitteleuropäischen Sommern ist Dunkelheit tagsüber selten, daher für 99% der Zeit kein Problem.
Bedienungskonzept: TweetyBot’s Magnet vs. App vs. Timer vs. manuelles Anrufen (im Extremfall Handy im Kasten, siehe Aargauer Zeitung Fall
aargauerzeitung.ch
) – das Spektrum ist groß. Die App-Steuerung (Bluetooth) des TweetyBot Pro V4 war etwas, das kaum ein anderer hat. Viele Vogelrufer sind simple Geräte ohne jegliche Fernsteuerung. Timer-gesteuerte Systeme sind zwar flexibel (man kann z.B. programmieren „Spiele Mo–Sa 6-21h, So erst ab 9h“ falls Kirchturm neben Gottesdienst) – solche Feinsteuerung könnte man bei TweetyBot nur erreichen, indem man ihn z.B. sonntags abschaltet (Stecker ziehen oder abdecken). Für 90% der Fälle reicht aber der automatische Betrieb. Es ist eher ein Luxus, mehrstufige Timer zu haben.
Installation und Mobilität: Kleinere Geräte wie TweetyBot oder Tweeet kann ein einzelner Mensch leicht installieren – an den Nistkasten schrauben, Solarpanel festmachen, fertig. Große Anlagen erfordern oft Elektro-Know-how (Akku anschließen, Schrank montieren, evtl. schwereres Solarmodul aufs Dach). Dafür sind die großen aber vandalismusgeschützt (verschlossener Schrank mit Schloss). Je nach Einsatz entscheidet man hier: Ein ehrenamtlicher Vogelfreund, der an seinem Haus Segler ansiedeln will, wird ein TweetyBot bevorzugen. Eine Stadt, die in einem öffentlichen Park einen Schwalbenturm hat, investiert evtl. in die robuste Schrank-Lösung.
Preisniveau: TweetyBot liegt preislich im mittleren Segment. Professionelle Spezialanfertigungen können in die Hunderte Euro gehen (siehe €350+). DIY ist am billigsten – wer löten kann, bastelt sich was für ~€50 (Amp + Speaker + Timer). Allerdings kostet das Zeit und Know-how; viele zahlen lieber und haben eine schicke fertige Box mit Garantie. Auf dem internationalen Markt gibt es wie erwähnt auch US-Produkte um $150 – also TweetyBot ist okay bepreist. Für EU-Kunden käme bei TweetyBot ggf. Zoll drauf, aber falls sie in Zukunft einen EU-Vertrieb aufsetzen, wäre es attraktiv.
Wettbewerbssituation: Der Markt ist relativ klein und verteilt. TweetyBot hat den Vorteil, speziell für Koloniebrüter in unserer Region ausgelegt zu sein – viele andere elektronischen Rufer stammen aus der Jagd-Szene (Lockrufe für Enten, Krähen etc., z.B. OVIS E-Locker
ovis.de
). Diese sind meist nicht optimiert für Dauerbetrieb oder Wetterschutz, sondern zum kurzfristigen Einsatz. Im Naturschutzbereich sind daher die genannten die Hauptakteure. TweetyBot kann mit seinem modernen Ansatz durchaus einen Marktanteil gewinnen, zumal sie mit Marketing (Social Media, hübsche Website) mehr Endkunden ansprechen als die etwas „technokratischen“ Angebote der klassischen Hersteller.
In Summe: Vergleichbare Produkte existieren vor allem in UK und als Speziallösungen in D/CH. TweetyBot hält gut mit: Es bietet Funktionsumfang, der für die meisten Anwendungen ausreicht, und übertrifft bei Benutzerfreundlichkeit einige (kein Programmieren nötig, sofort startklar). Gegenüber High-End-Anlagen muss man leichte Abstriche in Lautstärke/Reichweite machen, aber dafür ist es günstiger und einfacher. Der Trend geht offenbar dahin, dass immer mehr solcher kleinen, smarten Geräte verfügbar werden – gut für den Naturschutz, da so auch Laien motiviert werden können, Schwalben ans eigene Haus zu holen.
7. Design- und Bedienkonzepte vergleichbarer Geräte
In diesem Abschnitt betrachten wir noch genauer, wie andere Lockrufgeräte gestaltet sind in Bezug auf Outdoor-Tauglichkeit, Bedienung (mit oder ohne App), Energieversorgung und Klangqualität. Dies überschneidet sich teilweise mit dem vorigen, geht aber mehr ins Detail der Bedienkonzepte:
Outdoor-Tauglichkeit (Wetterfestigkeit): Für den Außeneinsatz müssen die Geräte regen- und hitzefest sein. TweetyBot haben wir mit IP65/68 als sehr gut bewertet – man kann es direkt dem Regen aussetzen. Einige einfachere Lösungen, wie z.B. ein MP3-Player mit Lautsprecher, müssen hingegen geschützt werden (in Plastikfolie gewickelt, oder Lautsprecher unters Dach montiert). Das Mauersegler-Forum berichtet von Leuten, die z.B. Handy-Lautsprecher in Nistkästen einbauen, um sie vor Regen zu bewahren
e-voice.org.uk
. Professionelle Systeme im Schaltschrank sind ebenfalls ip65, also gut geschützt
schwalbenschutz.de
. Ein interessantes Detail: Der Songbird Magnet in den USA ist vermutlich wasserdicht vergossen (er soll ja einfach draußen liegen bleiben können). Insgesamt ist Outdoor-Tauglichkeit ein Muss, sonst hätte man zu viel Wartungsaufwand. TweetyBot’s Gehäuse ohne Öffnungen ist hier wirklich optimal.
Bedienung ohne App: Die meisten klassischen Systeme haben physische Schalter/Knöpfe oder gar keine (laufen automatisch beim Einschalten). Z.B. der genannte ChengSheng-Player: Der hat ein paar Tasten am Gerät, aber wenn es irgendwo oben montiert ist, kommt man da nicht ran. Deshalb nutzten viele entweder IR-Fernbedienungen (hat der ChengSheng glaube ich) oder man ließ ihn einfach dauern. TweetyBot’s Magnetlösung ist physisch aber clever – jedoch muss man nah ans Gerät ran. Wenn das Gerät an einem hohen Turm hängt, muss man hochklettern. Hier wäre z.B. für größere Anlagen eine Fernbedienung wünschenswert. Manche Systeme (Peak Boxes?) könnten ggf. eine Funkfernbedienung haben, Info dazu spärlich. Timer-gesteuerte brauchen kaum Bedienung – man programmiert einmal. Insgesamt ist die Abwesenheit einer App bei einfachen Geräten normal: Vogelrufer sind Nischenprodukte, selten lohnen eigene Apps. TweetyBot Pro hat es dennoch versucht – aber da braucht man auch Softwarewartung etc. Eventuell war das Kosten/Nutzen-Verhältnis nicht ideal, weshalb man den Fokus auf den magnetisch bedienbaren Mini legte.
Bedienung mit App: TweetyBot Pro V4 sticht hier hervor – eine dedizierte App (wohl für Android/iOS). Mögliche Funktionen: Start/Stop, Rufwahl, Lautstärke, evtl. Timer override. Solche Apps via Bluetooth findet man sonst eher bei Wildtier-Rufgeräten für Jäger (dort gibt es z.B. Programme, um Fuchslockrufe auszulösen). Im Naturschutzbereich war das neu. Theoretisch könnte man auch WLAN oder GSM-Anbindung denken (so dass man remote prüfen kann, ob’s läuft), aber das wäre Overkill. Ein Vorteil der App: Monitoring. Man könnte z.B. sehen, ob das Gerät gerade spielt, oder die Lichtintensität. Unklar, ob die TweetyBot-App sowas bot. 15m Reichweite limitiert den Nutzen etwas – für Wartung vom Boden okay, aber nicht aus der Ferne. Vergleich: Der Songbird Magnet z.B. hat keine App, aber er hat wohl einen eingebauten Dämmerungsschalter und Schiebeschalter für Vogelart. Simpler, aber fix programmiert.
Energieversorgungskonzepte: Hier gibt es die Varianten: Netz, Batterie, Solar. Viele Anwender haben keine Steckdose am Nistplatz; darum Solar mit Akku ist beliebt, aber auch aufwendig. TweetyBot’s Lösung mit optional Solar ohne Akku ist interessant, aber eher selten so anzutreffen (meist wird gleich ein Akku vorgesehen). Vorteil TweetyBot: weniger Teile die ausfallen können (kein Akku der getauscht werden muss). Nachteil: Kein Puffer. In Südengland empfehlen einige, Netzbetrieb mit einer mechanischen Zeitschaltuhr zu kombinieren (die Timer gibt’s z.B. als wetterfeste Zwischenstecker)
actionforswifts.blogspot.com
. Es ist simpel und robust. Andere kommerzielle Produkte: Der Songbird Magnet bspw. läuft wohl auf Batterien oder Akku – man stellt ihn raus, er hat Sensor, spielt am Morgen, hört auf, und man muss evtl. alle paar Wochen die Batterien tauschen. Das ist mobil, aber Wartung nötig. TweetyBot hat bewusst keine AA-Batterien – wäre auch unpraktisch, jeden Tag neu einzuschalten. In Großprojekten (Stadt etc.) hat man oft Solar mit Akku eingesetzt, weil kein Strom vor Ort, aber Gewährleistung dass es auch bei Regen weiterläuft.
Tonqualität: Die Klangqualität hängt von Lautsprecher und den Audiodateien ab. TweetyBot nutzt hochwertige Visaton-LS und MP3 – das ist vermutlich nah an CD-Qualität. Manche DIY-Lösungen verwenden Piezo-Hochtöner („Tweeter“), die sehr schrill und laut sind (im Swift-Blog heißt es aber man solle Treble und Bass auf Maximum stellen und nur Hochtöner nutzen – weil Segler-Rufe hochfrequent sind)
actionforswifts.blogspot.com
. Das kann aber für Menschen unangenehm kreischend sein. Breitbandlautsprecher wie bei TweetyBot geben ein natürlicheres Klangbild, inkl. etwas Hintergrundgeräusch, was u.U. angenehmer ist. Der Kompromiss ist Volumen: Kleine Speaker haben weniger Bass, aber Bass braucht man bei Vogelzwitschern kaum. Echte Feldtests zeigen, dass gute Aufnahmen wichtiger sind als extreme Lautstärke. Wenn der Ton falsch klingt (z.B. verzerrt, oder Frequenzgang unnatürlich), könnten Vögel skeptisch sein. Glücklicherweise sind Schwalben und Segler nicht so anspruchsvoll wie z.B. Singvögel, die individuellere Gesänge haben – deren Rufe sind simpler Kontaktrufe.
Mehrfachbespielung vs. Ein-Klang: Interessant ist, dass manche Systeme mehrere Arten handhaben können (Peak Boxes Multi-bird, Songbird Magnet hat Schalter für Martin, Bluebird etc.). TweetyBot setzt hier eher auf separate Varianten pro Zweck (obwohl man theoretisch alle MP3s draufpacken könnte). Aber klugerweise vermeidet man, dass jemand versehentlich falsche Rufe abspielt. Anderseits könnte TweetyBot in Zukunft z.B. „dynamische Modi“ anbieten: Morgens Segler, abends Schwalben o.ä., aber das ist wohl unnötig komplex.
Geräuschloser Betrieb: Alle genannten Geräte arbeiten elektronisch, ohne Motoren etc., also still. Nur der Lautsprecher gibt Schall ab. Das ist wichtig, denn mechanische Geräusche könnten Vögel stören. Hier gibt’s keine Unterschiede – alle sind still.
Optik und Tarnung: Manche installieren Lautsprecher direkt an den Nistkästen oder darin, um die Illusion zu perfektionieren („der Ruf kommt aus dem Nest“). TweetyBot kann man ja z.B. in einem Schwalbenhaus zentral anbringen, oder an der Wand neben den Kunstnestern. Das weiße/graue Gehäuse fällt nicht groß auf. Die großen Kästen im Schaltschrank sind eher unscheinbar auf dem Mast, aber den Lautsprecher legen sie teils ins Hausdach ein (so dass der Schall aus den Einfluglöchern kommt)
schwalbenschutz.de
. Das ist noch authentischer, aber akustisch vielleicht weniger frei abstrahlend. Für Mauersegler an Gebäuden kann man kleine Tweeter unter dem Dachvorsprung anbringen – manche DIY-Leute machen das, damit man das Kästchen nicht sieht. TweetyBot’s Lautsprecher ist im Gehäuse – also wenn man es tarnen will, könnte man es z.B. hinter einem Fensterladen verstecken, aber dann dämpft es evtl. den Schall. In der Regel stört es optisch nicht.
Zusammengefasst sind Design und Bedienung bei TweetyBot auf Benutzerfreundlichkeit und Allwetter-Tauglichkeit optimiert. Andere Geräte können in Teilaspekten (z.B. Lautstärke, Timer-Flexibilität) punkten, sind dafür aber oft größer, komplizierter oder teuer. TweetyBot’s Alleinstellungsmerkmale im Design sind die Magnet-Bedienung und das geschlossene IP68-Gehäuse mit integrierter Elektronik – das hat so kaum ein anderes Produkt in dem Segment.
8. Rechtliche Vorgaben und Empfehlungen für akustische Lockrufe im Naturschutz
(Optionales Kapitel, da vom Nutzer als optional gekennzeichnet, aber der Vollständigkeit halber kurz behandelt.) In der EU und Schweiz unterliegen die meisten Zielarten der Lockrufgeräte – Schwalben und Segler – dem Artenschutz. Rauch- und Mehlschwalben, sowie Mauersegler, sind geschützte Arten (EU-Vogelschutzrichtlinie, national umgesetzt). Das heißt, ihre Nester dürfen nicht zerstört werden, und sie dürfen nicht bejagt oder mutwillig gestört werden
brandenburg.nabu.de
. Lockrufe zu Naturschutzzwecken fallen jedoch nicht unter Störung, sondern sind im Gegenteil förderlich. Dennoch gibt es ein paar Punkte zu beachten:
Keine Verwendung für Jagd: Es ist in vielen Ländern verboten, elektronische Lockmittel zur Jagd auf Vögel zu verwenden. Zwar jagt niemand Schwalben (unessbar) – aber der Hinweis von TweetyBot „nicht für Jagdzwecke einsetzen“
tweetybot.ch
 zielt vermutlich auf ein generelles Legal Statement ab. In der Tat gibt es elektronische Wildlocker, die z.B. Gänse oder Krähen anlocken – im Naturschutz wäre es fatal, wenn jemand das TweetyBot-Gerät etwa nimmt, um geschützte Singvögel zu fangen. Solche Handlungen wären klar illegal. Daher immer nur zum Erhalt der Art einsetzen, nicht zur Entnahme.
Lärmschutz und Nachbarschaft: Auch wenn Vogelrufe natürliche Geräusche sind, kann Dauerbeschallung rechtlich als Lärm gewertet werden, wenn z.B. ein Nachbar sich belästigt fühlt. In Wohngebieten gilt meist Nachtruhe von 22-6 Uhr – die Lockrufgeräte halten das ja automatisch ein. Tagsüber gibt es Lärmgrenzen, aber Vogelgezwitscher ist schwer als „unnatürlich“ einzustufen, zumal es ja authentische Geräusche sind. Dennoch: Es ist klug, Nachbarn oder Hausbewohner ins Boot zu holen („Wir möchten Schwalben ansiedeln und spielen Vogelrufe ab – das ist für die Natur, es klingt wie… und läuft nur am Tag.“). Die meisten werden es tolerieren, manche vielleicht sogar schön finden. Rechtlich könnte im Extremfall das Ordnungsamt einschreiten, wenn es zu laut ist – hier hilft es, sich an moderate Lautstärke zu halten und evtl. die Geräte z.B. nicht direkt an Nachbars Fenster zu montieren.
Eigentumsrechte: Wenn man Lockrufe an Gebäuden installiert, braucht man das Okay des Eigentümers. TweetyBot weist darauf hin: „Bei Installation an fremden Nestern unbedingt um Erlaubnis des Inhabers bitten“
tweetybot.ch
. Also wenn z.B. Schwalben an einem fremden Haus nisten sollen, den Besitzer fragen, bevor man seinen Dachvorsprung mit Lautsprechern bestückt – alleine schon aus Höflichkeit und praktischen Gründen.
Genehmigungen: Für das Abspielen von Tierstimmen im Freiland braucht es normalerweise keine behördliche Genehmigung, solange es dem Artenschutz dient. Es gibt allerdings Restriktionen in Schutzgebieten: In manchen Vogelschutzgebieten ist das Verwenden von Klangattrappen verboten, um Wildvögel nicht zu stören (vor allem, um sie nicht aus ihren Habitaten wegzulocken). In bebautem Gebiet mit Kunstnestern ist das aber kein Problem, weil man gezielt etwas fördern will. Sollte man in einem ausgewiesenen Naturschutzgebiet Lockrufe einsetzen (eher selten der Fall, da Koloniebrüter eher an Gebäude geholt werden), wäre es ratsam, vorher mit der Naturschutzbehörde Rücksprache zu halten.
Zeitliche Empfehlungen: Experten raten, Lockrufe nur während der passenden Saison einzusetzen. Außerhalb der Brutzeit (Herbst/Winter) haben sie keinen Zweck und könnten höchstens irritierend sein. Es wäre also unsinnig, im November Mauersegler-Rufe zu spielen – die Zielvögel sind dann in Afrika, und andere Tiere könnten unnötig alarmiert werden. Entsprechend ist es gut, dass Geräte wie TweetyBot im September mangels Licht von selbst aufhören, und man sie dann einwintert oder einfach ausgeschaltet lässt.
Datenschutz/App: Bei App-gesteuerten Geräten wie Pro V4 stellt sich noch die Frage: Werden da irgendwelche Daten erhoben? Vermutlich nicht viel, es war Bluetooth direkt, keine Cloud. Aber falls doch mal WLAN-Lösungen kämen, müsste man auch Datenschutzerklärung etc. berücksichtigen.
Tierschutzgerechtes Vorgehen: Aus ethischer Sicht sollte man Lockrufe maßvoll einsetzen. Das heißt, nicht in Lebenssituationen, die den Tieren schaden. Z.B. sollte man nicht Vögel an einen Ort locken, wo sie dann doch nicht nisten können (weil z.B. kein Nistkasten da ist oder es doch ungeeignet ist). Auch sollte man die Rufe abschalten, wenn z.B. Sperlinge oder andere Arten die Nistkästen besetzen, um Konflikte zu vermeiden (wobei Rivalität zwischen Spatz und Schwalbe eher ums Nestmaterial ist – aber man will nicht unnötig Stress erzeugen). Generell gilt: Die Geräte sollen helfen, nicht die Vögel verwirren. Zum Glück haben die meisten Zielarten ein starkes Ortstreue-Verhalten – sie lassen sich nicht endlos locken. Wenn ein Ort schlecht ist (kein Futter in Umgebung, o.ä.), kommen sie evtl. trotzdem nicht trotz Lockruf.
Aufklärung und Begleitmaßnahmen: Behörden wie NABU empfehlen immer, Lockrufe nur als eine von mehreren Maßnahmen einzusetzen: Wichtig sind zugleich genügend Nistmöglichkeiten (Kunstnester etc.), keine Störungen am Haus (keine dauernden Gerüste etc.), und gute Futterbedingungen (Insektenreichtum). Rechtlich muss man sicherstellen, dass z.B. die Kunstnester so hängen, dass Kot niemanden belästigt – sonst drohen Beschwerden. Einige Gemeinden fordern Kotbretter unter Schwalbennestern (um Verschmutzung vorzubeugen)
niedersachsen.nabu.de
niedersachsen.nabu.de
. Das indirekt rechtliche: Wenn Schwalben durch Lockrufe angesiedelt sind, darf man deren Nester später keinesfalls entfernen ohne behördliche Ausnahmegenehmigung (da geschützt)
brandenburg.nabu.de
. Das sollte dem Eigentümer klar sein – aber genau das will man ja: dass sie bleiben.
Zusammenfassung rechtlich: Der Einsatz von Geräten wie TweetyBot im Naturschutz ist grundsätzlich erlaubt und erwünscht, sofern er zum Wohl der Art erfolgt. Es gibt keine speziellen Verbote, solange man sie nicht missbräuchlich einsetzt. Man sollte aber lokale Vorschriften (Lärmschutz, Schutzgebiet) im Auge haben und immer die Zustimmung der Betroffenen (Eigentümer, Nachbarn) einholen. Mit einer guten Kommunikation lässt sich das in der Regel problemlos umsetzen – die meisten Menschen begrüßen es, wenn Schwalben und Segler zurück in unsere Siedlungen kommen, zumal diese Vögel als Glücksbringer gelten.
Quellen: Die in diesem Bericht gemachten Angaben basieren auf der offiziellen TweetyBot-Website
tweetybot.ch
tweetybot.ch
, dem TweetyBot-Community-Bericht (SICONA)
tweetybot.ch
, sowie diversen externen Fachquellen und Erfahrungsberichten (Mauersegler-Forum
mauersegler-forum.de
, Swift Conservation/Action for Swifts
actionforswifts.blogspot.com
actionforswifts.blogspot.com
, Schwalbenschutz-Projekte
schwalbenschutz.de
 und NABU-Informationen
tweetybot.ch
). Diese belegen die beschriebenen Eigenschaften der Produkte und die Wirksamkeit der Methode. Insgesamt zeigt sich, dass TweetyBot ein innovatives Produkt im Dienste des Naturschutzes ist, das modernen Komfort mit bewährten biologischen Prinzipien verbindet, um unseren gefiederten Sommergästen neue Heimstätten zu bieten.

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